Windeln entsorgen

Seit etwa den 1960er Jahren haben moderne Einweg- oder Wegwerfwindeln, wie sie von Herstellern wie Procter & Gamble unter dem Label Pampers vermarktet werden, die traditionellen Mehrwegwindeln aus den Mull- und Moltontüchern flächendeckend ersetzt. Dabei tut sich bei den alljährlich in großen Massen anfallenden Einweg- oder Wegwerfwindeln in Gestalt moderner Höschenwindeln das Problem der Nachhaltigkeit und der Umweltbelastung auf.

Woraus bestehen Einweg- oder Wegwerfwindeln?

Moderne Einweg- oder Wegwerfwindeln bestehen heute zumeist aus unterschiedlichsten Komponenten, die dazu beitragen, dass die Einwegwindeln unter Umweltgesichtspunkten durchaus ein Problem darstellen können.

Die Außenhülle der Einwegwindeln ist standardmäßig aus Polyethylen (PE) gefertigt und umschließt einen sogenannten Saugkörper, der aus modernem Zellstoffmaterial hergestellt worden ist.

Ein weiteres Umweltproblem bei den meisten modernen Windeln stellt überdies auch die Tatsache dar, dass dieser Saugkörper oft mit einem Superabsorber in Gestalt unterschiedlichster Polymersalze angereichert wird. Solche hochmodernen Superabsorber sollen dazu beitragen, dass die Höschenwindel ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit aufnehmen und zuverlässig binden kann.

Problematisch im Sinne ihrer umweltgerechten Entsorgung machen moderne Einwegwindeln vor allem auch die zahlreichen kosmetischen Bestandteile des inneren Saugkörpers. Hier wären beispielhaft zu nennen: Vaseline, Stearylalkohol, diverse Arten dünnflüssiger Parafine sowie unterschiedlichste Extrakte der Aloe barbadensisis.

Alternative Ökowindel

Da die biologische Abbaubarkeit der meisten Bestandteile der Einwegwindel schwierig ist, werden durch die Hersteller als umweltfreundlichere Variante bereits seit einiger Zeit sogenannte Ökowindeln als Einwegwindeln angeboten.

Diese besitzen nicht nur einen erhöhten Anteil an biologisch problemlos abbaubaren Bestandteilen, sondern bestehen auch zu insgesamt 70 % aus nachhaltigen Ressourcen.

Entsorgungsmöglichkeiten

Der klassische Weg der Entsorgung benutzter Babywindeln ist ihre Einbringung in die Restmüll- oder Hausmülltonne. Von dieser aus werden benutzte Windeln (egal ob Baby-Windeln oder Windeln von Senioren / Erwachsenen) mit dem übrigen Hausmüll in die nächstgelegene Müllverbrennungsanlage gebracht und dort verbrannt.

Was jeweils übrig bleibt, wird auf normalen und entsprechend gesicherten Deponien zur Verrottung endgelagert.

Kompostierbare Windeln

Da sich die meisten Hersteller des Umweltproblems durchaus bewusst sind, wie es aus dem massenhaften Gebrauch von Einweg- oder Wegwerfwindeln in den sogenannten westlichen Industrienationen besteht und sich bei explodierender Geburtenrate sukzessive zu verschärfen droht, ist man vielerorts bereits auf die Suche nach Alternativen gegangen.

Diese bestehen nicht nur allein im Angebot an Ökowindeln, sondern auch in einer Propagierung der Rückkehr zur klassischen Mehrwegwindel aus Mull und Molton, der aus China stammenden windellosen Erziehung per Schlitzhose und schließlich auch in der Entwicklung und Konzipierung der kompostierbaren Einwegwindel.

Die kompostierbare Einwegwindel ist dabei angeblich in der Lage, auf einem Komposthaufen vollständig zu verrotten, ohne dass hierbei schädliche Stoffe zurück bleiben.

Bei dem insgesamt löblichen Ansatz stellt sich jedoch stets auch die Frage der jeweiligen praktischen Umsetzbarkeit. Kompostierbare Windeln sind nämlich nicht nur weitaus teurer als die konventionellen Einwegwindeln.

Da inzwischen in den westlichen Industrienationen die Mehrzahl der Menschen in städtischen Ballungsräumen in Mehrfamilienhäusern wohnt, kann sofort die Frage nach der jeweils individuellen Verfügbarkeit von geeigneten Komposthaufen gestellt werden. Die praktische Nutzung der kompostierbaren Windel würde sich demzufolge vermutlich auf Immobilienbesitzer oder gar auf den ländlichen Raum beschränken.

Fazit

Das moderne Einweg- oder Wegwerfwindeln hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit und ihres massenweisen Anfalls ein Entsorgungsproblem markieren, ist hinlänglich bekannt. Bislang bleibt allerdings wenig an Alternativen gegenüber der Entsorgung mit dem Hausmüll.

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