Asbestplatten entsorgen

Der Staub, welcher bei der Entsorgung von Asbestplatten unvermeidlich entsteht, gilt im Allgemeinen als krebserregend. Dies macht die Entsorgung von Asbestplatten generell zu einem großen Problem. Besonders gefährlich sind dabei die sogenannten mineralischen Strukturen dieses traditionell in den 1970er Jahren als Baumaterial ganz besonders geschätzten Werkstoffs. Da auch heute noch zahlreiche Hausdächer mit dem robusten und nicht brennbaren Asbest eingedeckt sind, gilt es, diesen so schnell wie nur irgend möglich zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen.

Entsorgung am besten über eine Fachfirma!

Da die hoch gefährlichen und krebserregenden Asbestfasern grundsätzlich nicht in die Atemluft gelangen dürfen, sollten Asbestplatten auf gar keinen Fall von Laien, sondern stets von ausgewiesenen Fachfirmen entsorgt werden. Gelangt das zellschädigende Material nämlich über die Atemluft in die Lungen, so können die Fasern hier ihre krebserregende Wirkung entfalten, deren verheerende Konsequenzen in Gestalt der gefürchteten Asbestose oft erst nach vielen Jahren sichtbar werden können.

Selbst dann, wenn Asbestplatten nicht entsorgt werden, können sich stets gefährliche Fasern vom Material lösen, um über die Atemluft in das Lungengewebe zu gelangen. Die Einatmung erfolgt dabei stets unbemerkt. Daher ist eine zeitnahe und vor allem auch fachgerechte Entsorgung von vorhandenen Asbestplatten im Interesse der eigenen Gesundheit unumgänglich. Aufgrund der gefährlichen Natur der Asbestplatten sind die mit ihrer Entsorgung verbundenen Kosten dann allerdings auch entsprechend hoch.

Was kostet eine Sanierungsfirma zur Asbestentsorgung?

Im Einzelnen kommen auf den Immobilienbesitzer dann die folgenden Kostenarten zu, wenn er mit einer Fachfirma zusammenarbeitet:

  • die Anfahrtskosten
  • möglicherweise Gerüstmiete
  • Entlohnung für Arbeitsstunden oder Quadratmeterpreis
  • Unter Umständen die Kosten einer Notabdeckung des betreffenden Daches
  • Verpackungskosten für die Asbestplatten
  • Entsorgungskosten

Asbest ist Sondermüll

Der Bauherr, welcher die fachgerechte Asbestentsorgung beauftragt hat, sollte sich stets darüber im Klaren sein, dass Asbest Sondermüll ist und demzufolge auch als solcher behandelt und entsorgt werden muss. Empfindliche Strafen drohen demjenigen Immobilienbesitzer, der es unternimmt, Asbestplatten beispielsweise kostengünstig mit dem normalen Hausmüll oder auch als normalen Bauschutt zu entsorgen.

Zur Asbestentsorgung werden daher spezielle Verpackungsmittel in Gestalt von Foliensäcken oder von Platten-Bags, beziehungsweise von Big-Bags benötigt. Ausgebaute Asbestplatten müssen in diese Folien verpackt werden, ehe sie schließlich abtransportiert werden dürfen.

Ferner darf asbesthaltiges Material vor seiner Verpackung und vor seinem Abtransport möglichst weder zerbrochen, noch zerschnitten werden, da auf diese Art und Weise die extrem schädlichen Fasern in die Luft gelangen können.

Als Sondermüll müssen die verpackten Asbestplatten dann bei einem Entsorgungsunternehmen abgegeben werden. Preislich kann der Immobilienbesitzer hierbei etwa 100 Euro je Tonne an Asbestplatten allein für die Annahme des Materials veranschlagen. Die Kosten für Ausbau, Verpackung und Transport müssen jedoch noch dazu addiert werden.

Können Asbestplatten auch als Privatperson selbst entsorgt werden?

Grundsätzlich ist eine fachgerechte Asbestentsorgung durch Laien oder durch irgendwelche beliebigen Entsorgungs- oder Abrissfirmen oftmals sehr schwierig und nicht empfehlenswert. Als Immobilienbesitzer sollte man sich stets noch vor der entsprechenden Auftragsvergabe den Nachweis oder die Zertifizierung der Firma zur Asbestentsorgung vorlegen lassen.

Dennoch kann man die Demontage und Entsorgung von Asbestplatten in kleinen Mengen natürlich auch privat selbst übernehmen. Im Gegensatz zu Firmen müssen Privatpersonen kleinere Demontagen zwar in der Regel nicht anmelden, aber dennoch die gleichen Sicherheitsvorschriften einhalten. Es gilt § 326 (Unerlaubter Umgang mit Abfällen) aus dem Strafgesetzbuch. Entsorgungssünder werden im schlimmsten Fall mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft, wenn Sie sich selber, Anwohner oder die Umwelt bedrohen.

Sollte man die Platten also selber entsorgen wollen, ist es wichtig, dass man sich im Vorfeld umfangreich informiert. So ist beispielsweise ein Gang zum lokalen Umweltschutzamt empfehlenswert. Dieses gibt nicht nur Tipps im Umgang mit den Asbestplatten bei der Demontage und Entsorgung, sondern informiert auch bezüglich notwendigem Arbeitsmaterial wie Schutzkleidung, Handschuhe, Schutzbrille, Bindemittel und Asbestsauger.

Neben dem Gang zum Amt sollte auch zwingend im Vorfeld mit der lokalen Deponie oder bei der Abfallberatung abgeklärt werden, welche Mengen von Asbestplatten überhaupt privat entsorgt werden dürfen. Oftmals gibt es diesbezüglich nämlich Obergrenzen, wobei sich diese in der Regel im Tonnenbereich bewegen.

Der Asbestabfall muss zwingend einwandfrei verpackt abgegeben werden. Die bereits angesprochenen Big Bags kosten unter 50 Euro. Regionale Bezugsquellen können die Abfallberatung oder das Amt in der Regel bekannt geben.

Asbestentsorgung lohnt sich

Zwar ist die fachgerechte Entsorgung von Asbestplatten für den Immobilienbesitzer zunächst erst einmal mit hohen Kosten verbunden, doch lohnt sich diese Investition langfristig. Werden Asbestplatten nämlich fachgerecht entsorgt, so erfährt die Immobilie dadurch eine deutliche Wertsteigerung. Ebenso kann die fachgerechte Entsorgung vorhandener Asbestplatten durchaus auch als Sanierungsmaßnahme von der Steuer abgesetzt werden.

 

3 Gedanken zu „Asbestplatten entsorgen“

  1. Guten Tag,
    es ist Fake News, wenn Sie hier behaupten, dass Asbest nur von Fachfirmen demontiert und entsorgt werden darf. In den meisten Bundesländern dürfen asbesthaltige Baustoffe auch von Privatpersonen demontiert und entsorgt werden, wenn dabei die gängigen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Korrigieren Sie diesen Artikel oder ich werde einen Unterlassungsanspruch geltend machen.
    Mit freundlichen Grüßen, Rene Halbert

  2. Besten Dank für Ihren Kommentar.

    Wir haben unseren Artikel um einen entsprechenden Absatz ergänzt, der sich mit dem Thema auseinandersetzt.

    Generell empfehlen viele Ämter, dass Privatpersonen diese Arbeiten aufgrund der Gefahren für sich selbst, für die Nachbarn oder auch die Umwelt, Profis überlassen.

    Wer sich aber an die lokalen und regionalen Gesetze haltet, kann die Asbestplatten auch selber entsorgen

Kommentare sind geschlossen.

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