Solarzellen sind die Energiespeicher der Stunde. Auch private Hausbesitzer setzen immer häufiger auf die Installation einer Solaranlage. Inzwischen ist die neue Technik so etabliert, dass ältere Modelle bereits wieder am Auslaufen sind und erneuert werden müssen – dann stellt sich die Frage: Wie lassen sich Solarzellen entsorgen?
Wie werden Solarzellen entsorgt?
Solarzellen aus privater Hand können kostenlos bei den örtlichen Wertstoffhöfen entsorgt werden. Als Sperrmüll werden Solarzellen nicht akzeptiert.
Solarzellen aus gewerblicher Nutzung und in großen Mengen werden über das dafür eingerichtete Entsorgungsnetzwerk entsorgt. Bei beschädigten Solarzellen können Schadstoffe austreten.
Solarzellen dürfen weder als Hausmüll noch als Sperrmüll entsorgt werden
Abmontierte Solarzellen sind ziemlich sperrig und es ist eigentlich selbsterklärend, dass sie in der Hausmülltonne nichts zu suchen haben – und dort ja auch überhaupt nicht hineinpassen.
Die nahliegende Idee, die Solarzellen zum nächsten Sperrmüll auf die Straße zu stellen, ist leider keine gute: Solarzellen gelten nicht als Sperrmüll und werden üblicherweise auch nicht als solcher abgeholt.
In der Regel sind Solarzellen auch für private Sammler nicht sonderlich interessant, sodass die Chance hoch ist, auf den alten Zellen sitzen zu bleiben und sie nach erfolgter Sperrmüllabholung wieder mühsam ins Haus tragen zu müssen.
Da ist es sicher besser, gleich nach sinnvollen Alternativen für die Entsorgung von Solarzellen Ausschau zu halten.
Wertstoffhöfe nehmen Solarzellen kostenfrei an
Für Solarzellen aus privater Hand ist der Wertstoffhof die richtige Anlaufstelle. Wertstoffhöfe nehmen Solarzellen in kleinen Mengen kostenfrei an und kümmern sich um die weitere Entsorgung.
Diese bequeme Möglichkeit der kostenfreien Entsorgung von Solarzellen gilt auch für Installationsbetriebe, sofern diese keine Erstinverkehrsbringer sind.
Allerdings machen derzeit die Solarzellen aus privater Hand nur etwa fünf Prozent aller zur Entsorgung anfallenden Zellen aus, der weitaus größere Teil stammt aus professioneller, großflächiger Nutzung, zum Beispiel von Solarparks.
Für diese großen Mengen sind Wertstoffhöfe nicht gerüstet, eine kostenfreie Entsorgung von Solarzellen dort ist deshalb nicht möglich. Wie umfangreich die kostenfrei akzeptierten haushaltsüblichen Mengen sein dürfen, ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, weshalb die Konditionen im Zweifelsfall vor der Entsorgung erfragt werden müssen.
Für größere Mengen ist das Entsorgungsnetzwerk zuständig
Die Entsorgung von Solarzellen trifft Politik und Hersteller nicht unvorbereitet. Als die entsprechenden Beschlüsse gefasst und Gesetze erlassen wurden, war klar, dass nach wenigen Jahren auch erste größere Entsorgungswellen anfallen würden.
Deshalb hat man vorgebeugt: Es gibt ein auf Solarzellen spezialisiertes Entsorgungsnetzwerk. Das Unternehmen PV Cycle (http://www.pvcycle.de/) agiert europaweit und kümmert sich um die Entsorgung alter Solarzellen.
Das geschieht natürlich nicht kostenlos: Für die Eigentümer der Solaranlagen fallen Kosten an, die sich aus verschiedenen Punkten zusammensetzen, zum Beispiel der anfallenden Logistik. In den nächsten Jahren wird vonseiten der Entsorger mit mehreren 100.000 Tonnen alter Solarzellen gerechnet, die in den Müll- bzw. Recyclingkreislauf überführt werden müssen.
Falsch entsorgte Solarzellen stellen ein Risiko für die Umwelt dar
Obwohl Solaranlagen als ausgesprochen umweltfreundlich und darum zukunftssicher gelten, ist die Entsorgung von Solarzellen nicht ganz ohne Risiko für die Umwelt – jedenfalls dann, wenn die Solarzellen beschädigt wurden.
Dann können unter Umständen Schadstoffe wie Blei austreten.
Auch deshalb sollten alte Solarzellen nicht einfach achtlos auf eine beliebige Mülldeponie geworfen, sondern sachgerecht entsorgt werden. Grundsätzlich ist die Solarzelle aber eine gute Wahl, wenn es darum geht, auf umweltfreundliche Weise Energie zu erzeugen.
Viele ausrangierte Solarzellen sind auch recycelbar und lassen sich noch weiternutzen. Auch das ist ein Grund, warum viele Firmen gebrauchte Solarzellen von Privatkunden kostenfrei entgegennehmen.
Mitunter kann es sogar sein, dass eine alte Solarzelle noch ein paar Euro wert ist. Um das festzustellen, muss der Entsorger die Solarzelle allerdings auf Herz und Nieren prüfen – mit der entsprechenden Ausrüstung geht das aber recht schnell und zuverlässig.