Jedes moderne Elektrofotografie-Gerät, also jeder Laserdrucker, jeder Kopierer und jedes Laser-Faxgerät, enthält heute einen sogenannten Toner. Dieser Toner ist ein sehr feines Pulver, dessen Teilchen jeweils eine Größe zwischen 5 und 30 Mikrometern aufweisen. Diese filigrane Teilchenstruktur macht jeden Toner fließfähig, so dass er das Verhalten einer normalen Flüssigkeit aufweist. Zusammengesetzt ist jeder moderne Toner aus den Komponenten Kunstharz, aus Pigmenten, aus magnetisierbaren Metalloxiden und aus diversen Arten von Hilfsstoffen.
Arten von Tonern
Toner gibt es in unterschiedlichen Typen. So beispielsweise als Einkomponententoner, als Zweikomponententoner oder auch als Transferflüssigkeit. Generell gilt Toner so lange nicht als harmloser Stoff, so lange er noch nicht mit dem Papier verschmolzen worden ist. Da Toner unter Druck und Hitze sogar die als krebserregend geltenden Stoffe Styrol und Benzol freisetzen können, gelten sie als krebserregend. Ebenfalls verursachen Toner den für den Menschen ganz besonders schädlichen Feinstaub.
Entsorgung oder Recycling von Tonern?
In Bezug auf Toner schreibt das Abfallentsorgungsgesetz verbindlich eine möglichst fachgerechte Entsorgung fest. Außerdem sind alle Hersteller von Tonern durch den Gesetzgeber dazu verpflichtet worden, leere Tonerkartuschen kostenlos vom Verbraucher zur Entsorgung zurück zu nehmen. Für den Verbraucher ergeben sich aus dieser Situation ganz unterschiedliche Möglichkeiten zum Umgang mit leeren Tonerkartuschen. Er kann sie beim Händler abgeben oder auch einfach an den jeweiligen Hersteller zurücksenden. Bei speziellen Tonerkartuschen besteht überdies meist auch die Möglichkeit, sie mit Refill-Toner erneut zu befüllen und abermals zu nutzen. Eine Entsorgung der Tonerkartuschen kann auf diese Art und Weise sogar gänzlich vermieden werden.
Wiederverwertung
In der Bundesrepublik Deutschland wurde erst im Jahre 2012 die gesetzliche Möglichkeit dazu geschaffen, auch defekte Tonerkartuschen einer stofflichen Wiederverwertung zuzuführen. Da eine Tonerkartusche zu ihrer Herstellung annähernd 2 kg Erdöl benötigt und bei ihrer Vernichtung in einer Müllverbrennungsanlage bis zu 6 kg Kohlendioxid freisetzen würde, gilt die Verbrennung leerer Tonerkartuschen als umweltfeindlich und als unökonomisch. Dennoch gibt es derzeit zur thermischen Verwertung von leeren Tonerkartuschen, sofern sie sich aufgrund ihrer Bauweise oder vorhandener Defekte nicht erneut befüllen und nutzen lassen, noch keine sinnvolle Alternative.
Leere Tonerkartuschen dürfen durch den Verbraucher jedoch keineswegs über die Restmülltonne entsorgt werden. Auch ist es nicht sinnvoll, eine leere Tonerkartusche in den Restmüll zu geben. Selbst leere Tonerkartuschen enthalten nämlich noch Spuren und Reste von gesundheitsschädlichen oder von umweltschädlichen Stoffen und Substanzen.
Aus der Sicht der stofflichen Wiederverwertung heraus werden Tonerkartuschen heute in sogenannte Rebuild-Toner und in Refill-Toner unterschieden. Bei den Rebuild-Tonern kann das Plastikgehäuse des Toners wiederverwendet werden. Sämtliche Tonerrückstände werden hingegen umweltschonend entsorgt. Andere Bauteile (Belichtungstrommel, Beladungsroller, Trommel-Abstreifer und auch Magnetwalze) können durch entsprechende Neuteile ersetzt werden.
Refill-Tonerkartuschen können hingegen komplett wiederverwendet werden, denn im Unterschied zu den Rebuild-Tonern gibt es hier keine Verschleißteile, welche zunächst erst einmal ersetzt werden müssen. Hier kann die komplette Tonerkartusche wiederverwendet werden, indem sie der Hersteller erneut mit einem Tonerpulver befüllt.
Recyclebare Tonerkartuschen machen aktuell bereits einen Anteil von 40 % der im Angebot des Handels befindlichen Ware aus. 100.000 Tonerkartuschen enthalten 9,6 kg Aluminium, 40 Tonnen Kunststoff und knapp 1 Million Liter an Rohöl. Dies unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung des Recyclings von Tonerkartuschen.