Die Räumlichkeiten neu zu tapezieren findet wahrscheinlich jeder doof. Wer tapeziert schon gerne? Irgendwie klappt das nie so einfach wie in den Lehrvideos auf Youtube und nach 10 Minuten hat man selbst überall den Kleister im Haar hängen, die Tapete aber rutscht langsam wie ein nasses Handtuch wieder von der Wand. Und das ist noch der beste Teil, wenn man neu tapezieren will. Viel schlimmer ist das Ablösen der alten Tapete. Hut ab vor denen, die dabei ruhig bleiben und nicht über die Blasen an den Fingern schimpfen, die durch das Abkratzen der Kleberreste mit dem Spachtel entstehen. Aber gut, da muss man eben durch, wenn man keinen Profi engangieren will. Hoch lebe der Hobby-Handwerker!
Hat man sich aber wider Erwarten da durch gequält und hat die Wand schön säuberlich von der alten Tapete befreit, findet man sich selbst in einem Haufen klein- und großteiligen Schnipseln wieder. Das packt man dann erstmal alles in Tüten und versucht ein wenig Ordnung ins Chaos zu bringen. Aber dann steht man da mit tütenweise Tapetenresten und fragt sich spätestens dann: wohin damit? Wie entsorgt man eigentlich Tapeten?
Tapeten entsorgt man NICHT im Papiermüll!
Naheliegend wäre es jetzt zu denken, dass Tapeten einfach in den Papiermüll kommen und somit recycelt werden können. Sieht aus wie Papier, riecht teilweise wie Papier und muss ergo auch Papier sein. Falsch gedacht. Tapeten sind zwar zu einem großen Teil aus Papier, aber eben nicht nur. Die bei den Deutschen so beliebte Rauhfasertapete zum Beispiel ist mit kleinen Holzspänen versetzt, was ihr auch ihren Namen verliehen hat. Vinyltapeten bestehen überhaupt nicht aus Papier sondern aus dem recht umweltbelastenden PVC. Und selbst reine Papiertapeten haben wie alle anderen Tapeten auch eine wichtige Eigentschaft: sie sind nicht wasserlöslich. Das ist praktisch an der Wand im Wohnzimmer und beim Tapezieren, aber sehr unpraktisch für den Recyceling-Kreislauf von Papier, denn bei diesem wird das Papier in Wasser aufgelöst und aus dem Brei wird neues Papier gemacht, um es vereinfacht auszudrücken. Nicht wasserlösliche Tapeten stören da also ungemein.
Tapeten richtig entsorgen
Tapeten gehören in den Restmüll! Denn nur in der Verbrennungsanlage werden Tapeten richtig entsorgt. Das gilt für Tapetenreste aller Art genauso wie für alte Tapetenrollen, die noch im Keller herumstehen. Allerdings nimmt das Volumen, welches an Tapetenresten entsteht, wenn man die Wand davon befreit, mehr als nur eine Restmülltonne voll ein. Man könnte jetzt einfach nach und nach die alte Tapete mit der Müllabfuhr abholen lassen und das Zeug solange im Keller stapeln. Man könnte aber auch ganz schlau sein und den Kofferraum mit den Säcken füllen und zum örtlichen Recycling-Hof damit fahren und dort abgeben. Meistens ist dieser Service kostenlos, aber ob eine Gebühr fällig wird oder nicht, lässt sich leicht mit einem Anruf beim Recycling-Hof festellen. Und dann geht´s endlich ans Neu-Tapezieren!