Antibiotika entsorgen

Antibiotika werden in Deutschland heute häufig verschrieben und sind demzufolge auch weitverbreitet und in vielen Hausapotheken zu finden. Aufgrund des inflationären Gebrauchs haben sich inzwischen viele Resistenzen entwickelt und immer öfter bleiben nicht mehr benötigte oder abgelaufene Antibiotika zur Entsorgung übrig. Dann stellt sich die Frage: Wie lassen sich Antibiotika richtig entsorgen?

Antibiotika entsorgen (© Kateryna_Kon / Adobe Stock)

Wie entsorgt man Antibiotika

Antibiotika sind Arzneimittel und dürfen auf keinen Fall über die Toilette oder den Abfluss entsorgt werden. Auch in der Restmüll- oder Wertstofftonne haben Antibiotika nichts zu suchen. Am besten und sichersten ist eine Abgabe von Antibiotika bei der Schadstoffsammelstelle.

Manche Apotheken nehmen auf freiwilliger Basis alte Arzneimittel zurück.

Antibiotika sind Arzneimittel und potenziell schädlich

Antibiotika gelten als Arzneimittel, und wie für die meisten Arzneien gilt auch hier, dass die Dosis das Gift macht. Nur richtig eingesetzt können sie ihre helfende Wirkung entfalten.

Bei einer unsachgemäßen Handhabung hingegen kann ein beträchtlicher Schaden entstehen. Das gilt auch für die Entsorgung: Werden Arzneimittel wie Antibiotika einfach über den Abfluss entsorgt, können die enthaltenen Stoffe im Abwasserkreislauf große Schäden an der Natur hervorrufen.

Auch flüssige Arzneimittel beziehungsweise Antibiotika dürfen deshalb auf keinen Fall einfach über den Abfluss weggespült werden!

Dasselbe gilt auch für die Toilette, die für viele Verbraucher immer noch eine beliebte Möglichkeit darstellt, um nicht mehr benötigte Arzneimittel schnell und bequem zu entsorgen.

Für die Umwelt ist diese Entscheidung aber sehr schlecht.

Antibiotika sind auch kein Fall für die Hausmülltonne

Antibiotika-Verpackungen machen häufig einen sauberen und unbedenklichen Eindruck. Der Inhalt hat es aber in sich – und ist auf gar keinen Fall für eine Entsorgung im gewöhnlichen Hausmüll geeignet.

Weder die graue Restmülltonne noch die Wertstofftonne oder der Gelbe Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne sind der richtige Ort für Antibiotika.

In den üblichen Recycling-Kreisläufen gibt es keine Mechanismen, die auf derartige Stoffe ausgelegt sind. Damit die eigentlich als Heilmittel konzipierten Antibiotika also nicht ungewollt großen Schaden anrichten, ist eine Entsorgung über die herkömmlichen Wege nicht möglich.

Antibiotika gehören auf die Schadstoffsammlung

Um Antibiotika sicher zu entsorgen, ist eine Abgabe bei der darauf ausgelegten Schadstoffsammlung der richtige Weg. Solche Sammlungen finden regional zu unterschiedlichen Zeiten statt; die genauen Konditionen können leicht im Internet oder durch einen Anruf erfragt werden.

In der Regel ist die Abgabe kostenlos, und nur so wird sichergestellt, dass die Antibiotika auch wirklich sachgerecht und ohne Risiko für die Umwelt entsorgt werden.

Das bedeutet eine rückstandlose Verbrennung der potenziell gefährlichen Stoffe.

Diese ist auch dringend notwendig – denn in freier Natur können Flora und Fauna langfristige Schäden durch Antibiotika erleiden, die in letzter Konsequenz auch den Menschen am Kopf der Nahrungskette betreffen.

Manche Apotheken nehmen alte Antibiotika zurück

Früher gab es die gesetzliche Verpflichtung für Apotheken, alte Arzneimittel wieder zurückzunehmen und zu entsorgen.

Diese Verpflichtung besteht inzwischen nicht mehr, aber viele Apotheken nehmen auf freiwilliger Basis noch immer Arzneimittel zurück und kümmern sich um die fachgerechte Entsorgung.

Es schadet also nichts, einmal höflich und unverbindlich bei der nächstgelegenen Apotheke anzufragen – möglicherweise ist man ja dort bereit, die Antibiotika zu übernehmen.

Auf keinen Fall sollten Medikamente ungeschützt irgendwo lange gelagert werden – schon gar nicht dort, wo vielleicht Kinder darauf zugreifen könnten.

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