Beton und Porenbeton gehören zu den meistgebrauchten Baustoffen in Deutschland. Es gibt kaum eine Baustelle, auf der Beton und Porenbeton nicht zum Einsatz kommen. Das bedeutet aber auch, dass beide Baustoffe immer wieder zur Entsorgung anfallen – und so mancher Bauherr steht dann vor der schwierigen Frage: Wohin mit Beton und Porenbeton?
Wie entsorgt man Beton?
Es gibt verschiedene Arten von Beton, wobei nur reiner Beton bei der Entsorgung als Bauschutt gilt. Porenbeton ist zum Beispiel kein echter Beton und kann somit nicht als Bauschutt entsorgt werden; kleinere Mengen Porenbeton nimmt der Wertstoffhof aber in der Regel an.
Bei großen Mengen Beton ist ein Container sinnvoll. Aber auch ein professioneller Entsorger kann helfen.
Beton und Porenbeton immer sortenrein entsorgen!
Die Mischung macht’s: Beton ist nicht gleich Beton
Bei Beton handelt es sich um eine Mischung. Bindemittel und Zuschlagstoffe werden unter Zugabe von Flüssigkeit zu Beton vermischt. Normalbeton besteht aus den grundlegenden Standardzutaten Zement und Gesteinskörnung.
Durch eine Abwandlung der Zutaten wurden im Lauf der Zeit verschiedene Betonsorten geschaffen, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Bereits in den 1920er-Jahren arbeiteten die Architekten und Designer des Bauhauses mit dem Baustoff; in großem Stil wurde er aber erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs benutzt.
Heute ist er überall in Deutschland zu finden – und muss auch häufig entsorgt werden. Das liegt vor allem an der Langlebigkeit von Beton, denn oft überdauert der Baustoff seinen Zweck.
Hat sich ein Gebäude überlebt, fällt bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten eine Menge Bauschutt an – und hier wird es heikel, denn Beton zählt nicht immer dazu.
Beton kann nicht immer als Bauschutt entsorgt werden
Meist fällt Beton zusammen mit anderem Bauschutt an und eine gemeinsame Entsorgung liegt für viele Bauherren nahe. Allerdings ist das nicht immer möglich: Ob eine Entsorgung von Beton als Bauschutt möglich ist, hängt nämlich von der Beschaffenheit des Betons ab.
Es gibt Beton mit Stahl- oder Glasfasern, mit Metallplatten oder -stangen verstärkter und bewehrter Beton (sogenannter armierter Beton) und sogar Beton mit Kunststofffasern. In letzterem Fall kann es sich dabei bei älteren Gebäuden unter Umständen um den giftigen Stoff Asbest handeln, was eine fachgerechte Entsorgung von Beton zusätzlich erschwert.
Ist ein Giftstoff im Beton enthalten, erschwert das die Entsorgung massiv, weil der Baustoff als Gefahrengut behandelt werden muss. Vor der Entsorgung muss deshalb exakt festgestellt werden, um welche Art Beton es sich handelt.
Porenbeton ist kein Beton im eigentlichen Sinn
Porenbeton ist trotz der Namensähnlichkeit kein Beton im eigentlichen Sinn. Er enthält keine Gesteinskörnung. Porenbeton wird häufig auch als Ytong bezeichnet, dabei handelt es sich aber nur um den bekanntesten Hersteller. Porenbeton können in kleinen Mengen einfach auf dem nächstgelegenen Wertstoffhof abgegeben werden, für größere Mengen empfiehlt sich auch hier die Bereitstellung eines Sammelcontainers.
Manche Hersteller von Porenbeton, zum Beispiel der Marktführer Ytong, stellen in bestimmten Regionen auch besondere Sammelbehälter zur Verfügung – Porenbeton wird im Normalfall nämlich fast vollständig recycelt.
Wichtig für die Entsorgung ist der Hinweis, dass Porenbeton auf keinen Fall als Bauschutt zählt und deshalb auch nicht als solcher entsorgt werden darf.
Professioneller Entsorger und Sammelcontainer sind beinahe unumgänglich
Die Entsorgung von Beton und Porenbeton ist keine Kleinigkeit, zumal bei Bauarbeiten meist größere Mengen anfallen, die das Fassungsvermögen handelsüblicher Mülltonnen bei Weitem übersteigen. Davon abgesehen, hat Bauschutt in der Hausmülltonne, aber auch in der Wertstofftonne nichts zu suchen.
Weil Beton meist mit anderen Materialien verbunden ist, empfiehlt sich ohnehin die Konsultation eines professionellen Entsorgers. Bei diesem sind auch Container zu bekommen, in denen der Beton in größeren Mengen gesammelt werden kann. Der gefüllte Container kann entweder vom Entsorger abgeholt oder in Eigenregie und zum Wertstoffhof transportiert werden.
Weil die Bedingungen zur Abgabe teils stark schwanken, sollten diese vorher erfragt beziehungsweise mit dem Hof und den zuständigen Mitarbeitern abgeklärt werden.
Beton und Porenbeton unbedingt sortenrein sortieren!
Für Kosten und Recycling ist es von immenser Bedeutung, dass Beton und Porenbeton sortenrein entsorgt werden. Sortenreine Abfälle sind grundsätzlich leichter zu recyceln und demzufolge in der Entsorgung auch kostengünstiger.
Beim Sammeln im Container sollte deshalb sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Abfälle sich nicht vermischen. Deshalb empfiehlt sich über Nacht eine Abdeckung, damit Nachbarn und zufällige Passanten der Versuchung, eigene Abfälle auf die Schnelle zu entsorgen, besser widerstehen können.
Um eine falsche Entsorgung und teure Folgekosten zu vermeiden, empfiehlt sich sowohl bei Beton als auch bei Porenbeton die Beauftragung eines qualifizierten Entsorgers, zumindest aber sollte eine fachkundige Analyse des zu entsorgenden Materials durchgeführt werden.