Kies eignet sich hervorragend für private Bauherren und Gärtner, bequem und ohne großen Aufwand kleine Flanierwege und sonstige Befestigungen anzulegen. Auch in Aquarien und Deko-Schalen ist Kies als Bodenbelag zu finden. Mitunter ist der Kies aber auch einfach überzählig und muss entsorgt werden. Dürfen die kleinen Steinchen in diesem Fall einfach in die normale Hausmülltonne?
Wie entsorgt man Kies?
Kies darf in kleinen Mengen zwar ausnahmsweise in den Hausmüll, gehört aber eigentlich nicht in die Mülltonne. Er gilt als mineralischer Bauschutt und ist ein gefragter Rohstoff.
Für die Entsorgung sollte Kies sortenrein gehalten werden. Er kann aber im Winter auch als Streugut dienen und so indirekt recycelt werden.
Vorsicht, Unterschied: Kies gibt es in zwei Sorten
Bei der Entsorgung von Kies ist zunächst die Feststellung wichtig, um welche Art von Kies es sich handelt. Gemeinhin wird zwischen zwei Sorten unterschieden:
- Es gibt zum einen den natürlichen Kies, der zum Beispiel in einem Flussbett gefunden und gesammelt werden kann. Dabei handelt es sich um gewöhnliche kleine Steinchen, die vom Lauf des Wassers in ihre charakteristische Form geschliffen wurden. Auch im Erdboden beim Tagebau fällt natürlicher Kies an.
- Dem gegenüber steht behandelter Kies, der zum Beispiel professionell mit Farbe oder Lack behandelt wurde, um als Bodenbelag für ein Aquarium oder als Dekomaterial für eine Schale oder ähnliches zu dienen.
Kies gehört nicht in die Mülltonne
Zwar können in Ausnahmefällen kleine Mengen Kies schon einmal in die Hausmülltonne gegeben werden, aber eigentlich ist Kies kein Hausmüll, sondern Bauschutt. Das gilt insbesondere für größere Mengen, die professionell entsorgt werden müssen.
In der Regel fallen dafür Gebühren an, die individuell von dem jeweiligen Entsorger bzw. der städtischen Deponie erfragt werden müssen. Mit Farbe oder Lack behandelter Kies sollte nach Möglichkeit nicht in die Mülltonne, sondern in jedem Fall über die Deponie entsorgt werden.
Wenn sich in der Nähe gerade eine Baustelle oder ähnliches befindet, hilft mitunter auch eine höfliche Nachfrage, ob in den Container eine kleine Ladung Kies dazugegeben werden darf.
Kies als Grundlage für Gartenteiche und Blumenbeete
Eine willkommene Möglichkeit zu einer sinnvollen Weiterverwendung und Recycling von Kies bieten Gartenteiche und Blumenbeete. Dem Teich kann der Kies als Grundbelag dienen und beim Beet unter die Erde gemischt werden.
Auch als Basis für einen Steingarten kann man Kies hervorragend nutzen. Zur Not ist es sogar möglich, den Kies einfach zu einem Haufen aufzuschütten – bestimmte Insekten und Kleintiere wie Eidechsen freuen sich über ein derartiges Reservoir.
Kies in Bauqualität ist ein gefragter Rohstoff
In den letzten Jahren zeichnet sich ein Engpass an Bau-Rohstoffen ab. Das betrifft auch Kies in bautauglicher Qualität. Wenn der behandelte Kies sortenrein zur Entsorgung gesammelt wurde, kann es durchaus sein, dass Baufirmen Interesse zeigen.
Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, den Kies eine Zeit lang zwischenzulagern und in Ruhe nach einer Weiterverwertungsmöglichkeit Ausschau zu halten.
Kies hilft als Streugut gegen die Winterglätte
In Regionen mit kalten Wintern, die unter Schneefall und vor allem Glätte zu leiden haben, kann Kies auch als effektives Streugut genutzt werden.
Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen braucht Streugut nicht extra angeschafft werden, zum anderen wird der Kies vor seiner endgültigen Entsorgung noch einmal sinnvoll eingesetzt!
Muss das Streuen nicht in Eigenregie übernommen werden, kann man den Kies auch dem zuständigen Hausmeister bzw. Räumdienst anbieten.