Erde zu Erde, Staub zu Staub? Ganz so einfach ist es nicht! Was im Alltag kaum eine Rolle spielt, kann für Bauherren plötzlich zu einer schwierigen Frage werden: Wie soll der Erdaushub, der meist bei Grabungen für das Fundament oder beim Verlegen von Leitungen entsteht, richtig entsorgt werden? Auch die Entsorgung von Lehm und Lehmboden sind in Deutschland nämlich genau geregelt.
Wie wird Lehm entsorgt?
- Lehm und Lehmboden können oft vor Ort weiterverwendet anstatt entsorgt werden.
- Schadstoffhaltiger Lehm und Lehmboden muss gesondert entsorgt werden.
- In den meisten Fällen wird der Lehmboden einfach abtransportiert.
- Lehm wird in einem Container gesammelt.
- Lehmboden ist bei Landwirten oft gefragt.
- Auch eine Erdaushubsammelstelle nimmt überschüssigen Lehm zur Entsorgung an.
Lehm und Lehmboden können direkt am Bauort weitergenutzt werden
Die einfachste Lösung für die Entsorgung von Lehmboden ist eine Weiternutzung direkt vor Ort auf der Baustelle. Ist eine solche Weiternutzung möglich, spart man sich natürlich den aufwendigen Abtransport.
Diese Art der Entsorgung ist natürlich stark abhängig von den Bedingungen vor Ort und müssen im Vorfeld mit den zuständigen Stellen abgeklärt werden.
Lehm wird dann an Ort und Stelle zwischengelagert, gegebenenfalls mit einer Plane vor Regen geschützt und im weiteren Verlauf der Bauarbeiten wieder benutzt.
Enthalten Lehm und Lehmboden Schadstoffe, wird die Entsorgung aufwendig
Lehm muss vor der Entsorgung auf Schadstoffe geprüft werden. Ist der Boden des Baugrunds belastet, erschwert das natürlich die Entsorgung. In diesem Fall muss der Erdhaushub getrennt sortiert und abtransportiert werden.
Mit einer speziell für diesen Zweck konzipierten Bodenreinigungsanlage werden die Schadstoffe dann aus dem Lehmboden gefiltert – ein aufwendiges Verfahren, das natürlich die Kosten in die Höhe treibt.
In der Regel wird zwischen drei Klassen unterschieden:
- Vollständig wiederverwertbarer Erdaushub,
- eingeschränkt wiederverwertbarer Erdaushub und
- stark verunreinigter und deshalb kaum weiterverwertbarer Erdaushub.
Im schlimmsten Fall gilt der Erdaushub als Sondermüll. Die entsprechende Beurteilung nimmt ein Fachbetrieb wahr – sie kann nicht in Eigenregie vorgenommen werden. An der Beauftragung eines professionellen Entsorgers führt bei Erdaushub ohnehin kaum ein Weg vorbei.
In den meisten Fällen genügt ein einfacher Abtransport
Glücklicherweise dürften Schadstoffe im Lehm und Lehmboden die Ausnahme darstellen. In den meisten Fällen dürfte die Organisation eines einfachen Abtransports in einem Container vollkommen ausreichen. Dabei hilft ein professioneller Entsorger, der auf derartige Aufträge spezialisiert ist und einen präzisen Kostenvoranschlag machen kann.
Das Gute an der Entsorgung von Lehmboden: Anfallender Erdaushub lässt sich in der Regel im Voraus exakt berechnen, sodass bei den Kosten kaum unschöne Überraschungen zu erwarten sind.
Wichtig ist dabei, Lehm nicht mit Bauschutt zu vermengen – das erschwert oder verhindert eine Weiternutzung und treibt die Kosten in die Höhe. Auch sollte der Erdaushub möglichst dicht gepackt werden, da der Abtransport nach Kubikmeter berechnet wird.
Lehm ist oft ein begehrtes Gut
In ländlichen Gegenden kann sich für die Entsorgung von Lehm eine Anfrage bei ansässigen Bauern lohnen: Gar nicht selten haben Landwirte für Lehm und Lehmboden entsprechende Verwendung. Auch Baustellen in der Nachbarschaft können unter Umständen mit Lehm etwas anfangen.
Befindet sich kein geeigneter Abnehmer in der Nähe, bleibt noch die Möglichkeit einer Erdaushubsammelstelle: Dort werden auf einer Boden- und Bauschuttbörse Lehmböden an interessierte Nutzer vermittelt.
Bei Lehm und Lehmboden handelt es sich um einen gefragten Baustoff, dessen Entsorgung nicht schwerfallen dürfte – auch eine Anfrage bei einer Lehmbaufirma kann sich lohnen.