Wer schon mal eine Flasche Speiseöl wie zum Beispiel Olivenöl in der Küche hat fallen lassen, der weiß, was das für eine Sauerei ist und vor allem, wie viel Mühe es macht, die Sauerei auch wieder weg zu kriegen. Hat man altes Speiseöl zu entsorgen und tut dies nicht sachgemäß, dann muss sich ein anderer irgendwo mit der Sauerei befassen.
Das lässt sich natürlich vermeiden, in dem man Speiseöl von Anfang an richtig entsorgt. Das gilt nicht nur für Restaurants und Pommesbuden, sondern auch für Privatpersonen. Auch wenn man selbst keinen persönlichen Nutzen daraus zieht, so ist es doch der kleine Aufwand wert, wenn man dadurch nicht andererorts eine Sauerei veranstaltet oder gar die Umwelt damit unnötig belastet.
Wie entsorgt man Speiseöl?
- Altes Speiseöl darf einfach im Hausmüll entsorgt werden; größere Mengen gehören jedoch auf die Sammelstelle
- Speiseöl niemals in den Abfluss oder in die Toilette schütten
- Alte Speiseölflaschen vor der Entsorgung gut einwickeln
- Lose Ölreste in einen Sack mit Katzenstreu kippen
Als Privathaushalt Speiseöl richtig entsorgen
Im Privathaushalt hat man schon mal die ein oder andere Flasche Speiseöl, welche entsorgt werden muss. Vielleicht ist ein Speiseöl in der Vorratskammer abgelaufen und riecht schon etwas seltsam oder aber man will das alte Speiseöl in der Fritteuse durch ein frisches ersetzen.
Jetzt setllt sich die Frage: wohin eigentlich damit? Natürlich fährt man wegen einer Flasche mit abgelaufenem Speiseöl nicht bis zur dafür zuständigen Entsorgungsstelle.
Dazu ist man auch keineswegs verpflichtet. Vom Gesetzgeber her kann man sein altes Speiseöl nämlich einfach in den Hausmüll werfen.
Aber wie gesagt, den Schaden und die Sauerei hat dann ein anderer. Vielmehr sollte man das alte Speiseöl gut verpackt in den Restmüll geben und zwar so, dass es weder auf dem Wagen der Müllabfuhr noch auf der Müllkippe besagte Sauerei anrichten kann.
Große Mengen Speiseöl gehören zur Entsorgung in die Sammelstelle
Zunächst einmal: alle diejenigen, welche große Mengen an Speiseöl zu entsorgen haben, müssen dies bei einer dafür zuständigen Sammelstelle tun. Ein Anruf bei der zuständigen Behörde (in Deutschland kann man zum Beispiel das örtliche Umweltamt oder das Gesundheitsamt diesbezüglich um Auskunft bitten) genügt.
Restaurants, Schnell-Imbisse oder sonstige gastronomischen Betriebe sind dazu verpflichtet, ihr altes oder unbrauchbares Speiseöl zu sammeln und bei eben diesen Stellen zur fachgerechten Entsorgung abzugeben.
Die Alternative dazu wäre, dass man eine dafür zuständige Fremdfirma bezahlt, damit sie in regelmässigen Abständen das alte Speiseöl vor Ort abholt und sich dann um die Entworgung kümmert.
Hier einige praktische Tipps zur richtigen Entsorgung von Speiseöl:
Zunächst einmal ein guter Tipp, wie man es auf gar keinen Fall machen sollte: niemals sollte man das alte Speisöl einfach in den Ausguss der Spüle kippen oder in der Toilette runterspülen.
Öl ist nicht wasserlöslich, das heißt, es verbindet sich chemisch nicht mit Wasser. Es kann nicht nur den Abfluss und den Kanal der Stadt verstopfen, sondern verursacht auch im Klärwerk eine riesige Sauerei.
Außerdem zieht es Schädlinge wie Ratten und Kakerlaken an, die dann auch gerne mal durch den Ausguss oder durch die Kanalisation der sanitären Anlagen klettern, weils da so schön nach altem Speiseöl riecht.
Wenn man eine ganze oder angebrochene Flasche altes Speiseöl entsorgen will, kann man diese einfach in eine feste Plastiktüte packen und gut zubinden, bevor man sie in den Hausmüll wirft. Am besten, man wickelt die Flasche vorher auch noch großzügig mit Zeitungspapier ein, welches auslaufendes Speiseöl gut aufsaugt.
Für lose Speiseölreste wie zum Beispiel aus der Friteusse gibt es ein gut funktionierendes Hausmittel. Einfach das flüssige Speiseöl in einen Sack mit Katzenstreu kippen. Dieses saugt es auf und dann kann man die Streu auch ganz beruhigt in den Restmüll kippen.
Tipps zur Haltbarkeit von Öl
- Öl in kühler und dunkler Umgebung lagern
- Speiseölflaschen immer gut verschließen und zügig aufbrauchen
- Bei richtiger Lagerung kann das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten werden
- Verfestigtes Speiseöl ist nicht schlecht und muss nicht entsorgt werden. Es kann zum Beispiel als Pflegemittel weiterverwendet werden.
Haltbarkeit – So wird dein Öl nicht so schnell schlecht
Speiseöl ist besonders lichtempfindlich – starker Lichteinfall kann dazu führen, dass das Öl ranzig wird. Speiseöl sollte deshalb immer in einer möglichst dunklen Umgebung gelagert werden. Das ist übrigens auch der Grund, warum Speiseöle meist in dunklen Flaschen verkauft werden.
Speiseöl oxidiert an der Luft – deshalb sollten Ölflaschen immer gut verschlossen werden und auch während des Kochens nicht lange geöffnet herumstehen. Angebrochene Flaschen sollten möglichst zeitnah aufgebraucht werden.
Speiseöl ist temperaturempfindlich – sowohl Hitze als auch Kälte fügen dem Öl großen Schaden zu. Speiseöl sollte deshalb nie bei extremen Temperaturen gelagert werden: Die ratsame Untergrenze beträgt 5 Grad, die empfohlene Obergrenze 25 Grad.
Bei sachgerechter Lagerung muss das Mindesthaltbarkeitsdatum, das auf der Ölflasche angebracht ist, nicht pedantisch eng genommen werden – es kann sogar guten Gewissens um mehrere Wochen überschritten werden. Im Zweifel hilft die Geruchsprobe.
Während bei einer unsachgemäßen Lagerung von Speiseöl in einer warmen, lichterfüllten Umgebung die Haltbarkeitsdauer nur wenige Tage beträgt, kann sich bei einer richtigen Lagerung in einer kühlen, licht- und luftgeschützten Umgebung die Haltbarkeitsdauer auf mehrere Jahre erhöhen!
Speiseöl neigt dazu, sich bei entsprechenden Umgebungstemperaturen zu verfestigen. Das ist ganz normal und kein Grund zur Besorgnis! Hat sich Speiseöl verfestigt, muss es nicht entsorgt werden, sondern kann in einem warmen (nicht heißen!) Wasserbad wieder verflüssigt werden.
Altes Öl sinnvoll weiternutzen
Altes Speiseöl ist zwar nicht mehr für die Zubereitung von Nahrungsmitteln geeignet, muss aber nicht zwangsläufig gleich entsorgt werden. Stattdessen bieten sich alternative Möglichkeiten der Nutzung an – zum Beispiel als preiswertes Pflegemittel.
Für Oberflächen aus Holz eignet sich altes Speiseöl hervorragend zur Pflege! Das können Messergriffe sein, Küchenbretter, Holzmöbel oder sogar Echtholzparkett. Wichtig ist dabei, dem Öl ausreichend Zeit für die Einwirkung zu geben – bei Parkettböden können das durchaus mehrere Stunden sein.
Auch als Reinigungsmittel kann altes Speiseöl noch gute Dienste leisten. Etikette lassen sich mit etwas altem Speiseöl leicht von Flaschen, Gläsern oder sonstigen Behältern entfernen. Dazu muss das Etikett nur gründlich eingerieben werden; nach einer gewissen Zeit der Einwirkung kann es in den meisten Fällen dann einfach abgezogen werden. Etwaige Reste können mit heißem Wasser beseitigt werden.
Altes Speiseöl eignet sich darüber hinaus ganz hervorragend zur Herstellung von Kernseife! Diese wiederum kann direkt eingesetzt oder zu Waschmittel weiterverarbeitet werden. Auch als Quelle für Öllichter sind alte Speiseöle noch zu gebrauchen. Bietet sich keine sinnvolle Nutzung mehr an, sollte das Speiseöl in jedem Fall nach den oben vorgestellten Empfehlungen entsorgt werden.
Welche Öle gelten beim Entsorgen als Speiseöle
Der obengenannte Artikel bezieht sich ausdrücklich nur auf Speieseöle, zu denen unter anderem die nachfolgenden Öle gehören:
Distelöl
Distelöl wird aus den Früchten der Färberdistel gewonnen. Die Art der Gewinnung entscheidet über den Verwendungszweck: Kaltpressung führt zu einem Speiseöl, Heißpressung zu einem in der Technik verwendbaren Öl.
Aufgrund seiner fehlenden Hitzebeständigkeit ist Distelöl nicht zum Braten geeignet. Es ist ein taugliches Salatöl und wird auch zum kurzen Dünsten oder Garen verwendet.
Hanföl
Hanföl wird aus dem Samen des Nutzhanfs gewonnen. Als Speiseöl ist es nicht zu verwechseln mit dem aus Blättern und Blüten gewonnenen ätherischen Hanföl. Aufgrund seines hohen Fettgehalts, der das vollständige für Menschen essenzielle Fettsäurespektrum umfasst, wird es besonders gern zum Kochen verwendet.
Sein nussiges Aroma empfiehlt das Hanföl für Salatdressings und Marinaden; nicht geeignet ist es allerdings zum Braten und Frittieren, weil sich bei den dabei unweigerlich anfallenden hohen Temperaturen die wertvollen Fettsäuren zersetzen würden.
Erdnussöl
Das Erdnussöl wird aus dem Samen der Erdnuss gewonnen. Dank seiner hohen Hitzebeständigkeit ist es besonders gut zum Braten, Grillen und Frittieren geeignet.
Gerade die asiatische Küche schätzt das Erdnussöl und bringt es häufig zum Einsatz, vor allem bei Zubereitungen mit dem Wok. Bei der Ölgewinnung fällt als Koppelprodukt der Press- oder Ölkuchen an, der zu Bodendünger oder Tierfutter weiterverarbeitet wird.
Kurbiskernöl
Das Kürbiskernöl wird aus den gerösteten Kernen von Kürbissen gewonnen. Es ist besonders beliebt als Salatöl und bietet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten; aufgrund seiner großen Empfindlichkeit gegenüber Hitze eignet es sich allerdings nicht zum Kochen, Braten und Frittieren.
Eine große Tradition besitzt das Kürbiskernöl in der österreichischen Steiermark. Dort war es bereits im 18. Jahrhundert in Gebrauch, während es sich in anderen Ländern erst in den 1980er-Jahren durchsetzen konnte und damit eine verhältnismäßig junge Errungenschaft der Küche darstellt.
Leinöl
Leinöl wird aus Leinsamen, also aus Flachs, gewonnen. Leinsamen gehört zu den wenigen historischen Ölpflanzen Europas. Schon in der Antike wurde es als Arznei für körperliche Beschwerden verwendet.
Heute wird es zur Herstellung zahlreicher Produkte des menschlichen Alltags genutzt; aufgrund seines überdurchschnittlich hohen Gehalts von Omega-3-Fettsäuren gilt es außerdem als sehr gesund.
Weil es darüber hinaus noch gut schmeckt, gehört Leinöl zur Grundausstattung jeder Küche. Das dickflüssige Öl ist allerdings sehr luftempfindlich und kann bei unsachgemäßer Lagerung schnell verderben.
Mohnöl
Mohnöl wird aus den Samen des Schlafmohns gewonnen. Es ist ein uraltes Pflanzenöl, dessen heilende Wirkung schon den Menschen der Jungsteinzeit bekannt war. In der Küche wird das Mohnöl für sein unverkennbar nussiges Aroma geschätzt.
Es gibt verschiedene Varianten, von denen in Deutschland vor allem die dunkleren Öle aus Blau- und Graumohn bevorzugt werden, während in Asien ein helles Mohnöl bevorzugt wird.
Mohnöl enthält zahlreiche Fette und sollte darum nicht zu stark erhitzt werden. Es wird deshalb hauptsächlich für die Zubereitung kalter Gerichte genutzt
Olivenöl
Olivenöl gehört zu den berühmtesten und beliebtesten Speiseölen der Welt. Es wird aus dem Kern und dem Fruchtfleisch von Oliven gewonnen und ist im Mittelmeerraum seit wenigstens 8000 Jahren bekannt. Es gilt als ausgesprochen gesund und spielt als begehrtes Handelsgut eine wichtige Rolle als Wirtschaftsfaktor.
Diese Tatsache ist allerdings auch schuld daran, dass in hoher Zahl minderwertiges Olivenöl auf den Markt gebracht wird. Beim Kauf von Olivenöl sollte darum besonders viel Wert auf Herkunft und Qualität gelegt werden.
Besonders gesund ist das kaltgepresste Olivenöl, bei dem die meisten der wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Der Genuss von Olivenöl senkt das Risiko für einen Herzinfarkt und beugt der Arterienverkalkung vor.
Rapsöl
Rapsöl wird aus dem Samen von Raps gewonnen. In seiner Urform enthielt es zahlreiche Bitterstoffe und die schadhafte Erucasäure, weshalb es zunächst nicht in der Küche zum Einsatz kam.
Mit der Zeit gelang die Züchtung neuer Rapssorten, die Rapsöl auch für die Ernährung tauglich machten. Es wird gern zur Herstellung von Speisefetten, zum Beispiel Margarine, eingesetzt.
Rapsöl gilt aufgrund seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren als sehr gesund und wird auch zur Mischung von Salben verwendet. Rapsöl spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Biokraftstoff.
Sesamöl
Sesamöl wird aus dem Samen des Sesams gewonnen. Als Speiseöl wird es vor allem in der asiatischen und orientalischen Küche verwendet.
Es gilt als das älteste Speiseöl der Welt und wird mit einer Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen in Verbindung gebracht: Es schützt Herz und Gefäße, senkt den Cholesterinspiegel und steigert das allgemeine Wohlbefinden.
Sesamöl sollte nach Möglichkeit in der kalt gepressten Variante erworben werden, da nur so alle guten Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Sojaöl
Sojaöl wird aus der Sojabohne gewonnen. Es wird traditionell in erster Linie als Nahrungsmittel verwendet. Obwohl es in der Küche meist im Schatten von Oliven- und Rapsöl steht, gilt es als besonders geeignet zum Braten und Frittieren.
Sojaöl fällt als Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Sojabohnen an und ist daher das meistproduzierte Pflanzenöl der Welt. In den USA wird es in jüngerer Zeit verstärkt für die Produktion von Biodiesel-Kraftstoff benutzt. Das helle Sojaöl schmeckt mild und neutral.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl wird aus den reifen Samen der Sonnenblume gewonnen. Das Speiseöl ist von hellgelber Farbe und mildem Geschmack. Weil es besonders reich ist an ungesättigten Fettsäuren genießt es in der Ernährung hohes Ansehen.
Es gilt außerdem als antibakteriell und hautfreundlich, auch eine förderliche Wirkung auf die Wundheilung wird ihm attestiert.
Traubenkernöl
Traubenkernöl wird aus den Kernen der Weintrauben gewonnen. Es gilt als sehr gesund, senkt den Cholesterinspiegel und schützt das Herz. Dieses positive Urteil gilt allerdings nur für kalt gepresstes Traubenkernöl.
Heiß gepresstes und raffiniertes Traubenkernöl werden von Experten dagegen nicht empfohlen. Aufgrund des hohen Herstellungsaufwandes ist Traubenkernöl relativ teuer. Deshalb ist bei Sonderangeboten Vorsicht geboten: Häufig handelt es sich dabei um gepanschte Produkte von minderwertiger Qualität.
Walnussöl
Walnussöl wird aus den reifen und mitunter auch gerösteten Samen von Walnüssen gewonnen. Es eignet sich nicht zum Kochen, Braten und Frittieren und wird deshalb bevorzugt für die kalte Küche eingesetzt.
Besonderer Beliebtheit erfreut es sich in Frankreich. Walnussöl gilt als sehr gesund, enthält viele Fettsäuren und Vitamine. Das Öl besitzt eine desinfizierende Wirkung und fördert den Hormonhaushalt.
Der informationsreiche Artikel war sehr hilfreich. Danke
Der Tipp mit der Katzenstreu war genial! Danke schön!
Viele Grüße
Linda
Warum kann man kleine Mengen Speiseöl nicht auf dem Kompost oder im Biomüll entsorgen?