Für hartnäckigen Schmutz braucht es einen besonders kräftigen Reiniger. Waschbenzin hat sich hier im alltäglichen Einsatz bewährt und ist weitverbreitet. Allerdings sind die enthaltenen Stoffe, die auch dem hartnäckigsten Schmutz wirksam zu Leibe rücken, bei der anfallenden Entsorgung ein ziemlich heikler Fall. Wie also soll man Waschbenzin richtig entsorgen?
Wie entsorgt man Waschbenzin?
Waschbenzin enthält Schadstoffe und gehört bei der Entsorgung zur Problemstoffsammlung bzw. auf den Recyclinghof oder zum Schadstoffmobil. Im Hausmüll hat Waschbenzin nichts zu suchen, und auch über den Abfluss oder über die Toilette darf es nicht entsorgt werden.
Waschbenzin ist die Lösung für hartnäckigen Schmutz
Waschbenzin ist tatsächlich eine Art Benzin, das es nicht an der Tankstelle, sondern in Baumärkten, Drogerien und sogar in Apotheken zu kaufen gibt. Es wird auch Testbenzin oder Siedegrenzbenzin genannt, es ist farblos und leicht entflammbar.
Nicht zu verwechseln ist es mit dem sogenannten Reinigungsbenzin. Denn während Waschbenzin tatsächlich zum Reinigen benutzt wird, ist Reinigungsbenzin schlicht gereinigtes Benzin und dient einem anderen Zweck. Als leicht entzündliches Benzin sollte das Waschbenzin nur mit äußerster Behutsamkeit gehandhabt werden.
Neben seiner Tauglichkeit als effektiver Fleckenentferner wird Waschbenzin auch in der Industrie genutzt: als Lösungsmittel in Farben, Lacken, Klebstoffen und Holzschutzmitteln. Weil Waschbenzin zwar jeden Fleck entfernt, aber keine ausgehärteten Farben und Lacke löst, ist es auch für gestrichene und lackierte Flächen gut geeignet.
Waschbenzin enthält giftige Schadstoffe
Waschbenzin ist nicht nur leicht entflammbar und damit ein stetes Brandrisiko, es enthält auch giftige Stoffe, die eine ernste Belastung für die Umwelt darstellen. Deshalb ist bei der Entsorgung auch äußerste Vorsicht geboten: Im Hausmüll hat Waschbenzin natürlich nichts zu suchen, aber auch in der Wertstofftonne hat es keinen Platz.
Über die Toilette oder den Abfluss darf das Waschbenzin ebenfalls nicht entsorgt werden: Selbst kleine Mengen können die entsprechenden Reinigungskreisläufe vor große Herausforderungen stellen und sogar überlasten.
Keinesfalls sollte bei der Entsorgung von Waschbenzin der eigenen Bequemlichkeit nachgegeben werden – so verständlich das auch sein mag. Auch großzügig mit Wasser verdünntes Waschbenzin bleibt gefährlich: Es genügen wenige Tropfen, um großen Schaden anzurichten.
Waschbenzin gehört zur Problemstoffsammlung
Waschbenzin hat im herkömmlichen Müll nichts zu suchen, sondern muss bei einer Problemstoffsammlung abgegeben werden. Das kann zum Beispiel ein Schadstoffmobil sein, das zu bestimmten Zeiten unterwegs ist und vor allem in kleineren Gemeinden oft die einzige Möglichkeit zur Entsorgung von problembelasteten Stoffen darstellt.
Haushaltsübliche Mengen können auch bei örtlichen Recyclinghöfen abgegeben werden. In der Regel ist das kostenlos, allerdings variieren die Konditionen von Gemeinde zu Gemeinde und sollten individuell vor Abgabe erfragt werden – normalerweise finden sich derartige Angaben auf der offiziellen Webseite.
Grundsätzlich sind Städte und Kommunen zu der Entsorgung von Schadstoffen gesetzlich verpflichtet. Wichtig ist dabei auch die persönliche Übergabe, denn das Waschbenzin darf nicht einfach abgestellt werden.
Am besten wird das alte Waschbenzin im originalen Behälter entsorgt, denn auch das Umfüllen ist heikel und nicht jedes Behältnis für die Aufbewahrung derartiger Stoffe geeignet. Die Behälter sollten gut, das heißt luftdicht, verschlossen, an einem gut belüfteten Ort bei niedrigen Umgebungstemperaturen gelagert werden, bis eine Abgabe bei der entsprechenden Sammelstelle möglich ist.
Leere Behälter zählen oft als Verpackung
Ist ein Behälter mit Waschbenzin völlig geleert und trägt eine entsprechende Kennzeichnung (den Grünen Punkt), dann kann er als Verpackung in der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack entsorgt werden. Fehlt diese Kennzeichnung, dann handelt es sich dabei um gewöhnlichen Restmüll.
Das gilt allerdings nur, wenn wirklich keine Reste von Waschbenzin mehr in dem Behältnis enthalten sind. Im Zweifel ist die Entsorgung über Schadstoffmobil oder Problemstoffsammlung in jedem Fall vorzuziehen. Beim Umgang mit Waschbenzin sollte aufgrund der schädlichen Dämpfe immer für eine gute Belüftung gesorgt werden!