Immer wieder machen Verbraucher den Fehler, nicht mehr benötigte Arzneimittel einfach über die Toilette zu entsorgen. Darüber gelangen dann beispielsweise auch Hormone oder extrem Zerfallsbeständige Antibiotika in das Grundwasser und über dieses schließlich in die Nahrungsketten, an deren Ende bekanntlich der Mensch steht. Die Entsorgung von Arzneimittelresten über die Toilette oder den Ausguss im Waschbecken ist demzufolge verantwortungslos gegenüber unserer natürlichen Umwelt und keinesfalls konform zu den Grundsätzen des Umweltschutzes und des nachhaltigen Umgangs mit unseren natürlichen Ressourcen. Wie und wo aber sollten nicht mehr benötigte Medikamente entsorgt werden?
Variante 1: der Hausmüll
Nicht mehr benötigte Medikamente können in der Regel als sogenannter Siedlungsabfall in den normalen Hausmüll gegeben und anschließend mit diesem entsorgt werden. Der Hausmüll gilt als einer der sichersten und auch umweltfreundlichsten Entsorgungswege für Arznei mittel. Die Arzneimittel gelangen hierbei nämlich gemeinsam mit dem übrigen Hausmüll zuerst in eine der hoch effektiven Müllverbrennungsanlagen. In diesen werden die Arzneimittel entweder bereits vollständig bei extrem hoher Temperatur verbrannt und damit zerstört und unschädlich gemacht oder sie werden zumindest dergestalt mechanisch-biologisch vorbehandelt, dass die in ihnen enthaltenen Wirkstoffe deaktiviert werden können. Werden die so behandelten oder vorbehandelten Arzneimittelreste anschließend fachgerecht deponiert, so stellen sie keine Gefahr mehr für die natürliche Umwelt dar. Hierfür sorgen nämlich bereits besonders aufwändige Deponieabdichtungssysteme oder auch Sickerwasserumfassungen.
Variante 2: die Apotheke
Immer mehr verantwortungsbewusste Apotheken bieten gegenwärtig bundesweit eine zusätzliche Art der Serviceleistung an. Hierbei erklären sie sich zur freiwilligen Rücknahme nicht mehr benötigter Arzneimittelbestände bereit. Rechtlich sind die Apotheken jedoch keinesfalls zu dieser Art von Dienstleistung verpflichtet und sie erfolgt auch noch keineswegs flächendeckend. Doch ist hier bereits, zumindest im Ansatz, eine weitere Möglichkeit für den Bürger gegeben, sich in fach- und sachgerechter Art und Weise seiner nicht mehr benötigten Altbestände an Arzneimitteln und Medikamenten entledigen zu können.
Variante 3: die Medi-Tonne
Eine dritte Möglichkeit, um Alt-Arzneien verantwortungsbewusst entsorgen zu können, stellen die vielfach bereits aufgestellten Medi-Tonnen dar. Diese dienen dazu, um durch die Verbraucher nicht mehr benötigte Arzneien aufnehmen zu können, diese zu sammeln, um sie dann letztendlich einer sachgerechten und umweltkonformen Entsorgung in einer Müllverbrennungsanlage mit einer sich anschließenden Deponierung zuführen zu können.
Variante 4: das Schadstoff-Mobil
Als teilweise gefährlicher Sondermüll können Arzneimittel, welche durch den Bürger nicht mehr benötigt werden, jedoch auch bei einem Schadstoff-Mobil abgegeben werden, sofern dies die betreffende Stadt oder Gemeinde regelmäßig frequentiert.
Variante 5: Der Wertstoffhof oder Recyclinghof
Alternativ zum Schadstoffmobil kann der Bürger jedoch auch ergründen, wo sich der nächste Wertstoffhof oder Recyclinghof befindet. Dieser kann aufgesucht werden, um dort Arznei mittel in haushaltsüblichen Mengen abzugeben und sie so einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen.
Die Ausnahmen
Als Ausnahmen von den hier besprochenen Regelungen gelten grundsätzlich alle Arten von Medikamenten, welche zur Therapie der unterschiedlichsten Krebserkrankungen verordnet und eingesetzt wurden. Bezüglich der Entsorgung solcher hoch speziellen und zugleich auch hoch wirksamen Medikamente sollte sich der Verbraucher zunächst erst einmal mit dem behandelnden Arzt und mit der behandelnden Ärztin konsultieren. Unter Umständen besteht hier sogar auch die Möglichkeit zu einer Abgabe dieser Medikamente in der Praxis des betreffenden Arztes.