Der Aderlass ist eine jahrhundertealte Behandlungsmethode, die in der heutigen Medizin aber nur bei wenigen Erkrankungen eine Rolle spielt. Betroffene Patienten stehen aber neben der oft unbequemen Behandlung auch vor der Frage, wie sie das Blut aus ihrem Aderlass entsorgen sollen.
Denn Aderlass und Blut sind natürlich alles andere als gewöhnliche Abfälle.
Wie entsorgt man Blut und Aderlass?
Für die Entsorgung von Blut und Körperflüssigkeiten gibt es lokal abweichende Vorschriften. Kleine Mengen dürfen in der Regel über die Kanalisation entsorgt werden. In der Hausmülltonne haben Körperflüssigkeiten nichts zu suchen, größere und infektiöse Mengen müssen als gefährlicher Abfall entsorgt werden.
Mit Aderlass und Blut sollte sorgfältig und gewissenhaft umgegangen werden. Bei hohem Blutdruck bietet sich auch eine Blutspende an – in diesem Fall entfällt die Entsorgung.
Aderlass sollte nur mit Bedacht eingesetzt werden
Aderlass kostet den Menschen Blut und stellt damit einen Eingriff in den Körperkreislauf dar. Er sollte deshalb mit Bedacht eingesetzt werden. Im Zweifel empfiehlt sich immer die Konsultation eines Arztes.
Sowohl bei der Durchführung des Aderlasses als auch beim Umgang mit dem Blut ist äußerste Vorsicht und Sorgsamkeit geboten. Das gilt natürlich auch für die im Anschluss anfallende Entsorgung!
Dabei kommt es nicht nur auf die richtige Entsorgung des Blutes an, sondern darüber hinaus auf den fachgerechten Verbleib der verwendeten Hilfsmittel.
Regional unterschiedliche Vorschriften müssen Beachtung finden
Die Entsorgung von Blut und Körperflüssigkeiten ist deutschlandweit nicht einheitlich geregelt. Um eine genaue Erkundigung vor Ort kommt also kaum jemand herum, der Blut richtig entsorgen möchte – das gilt allerdings besonders für Ärzte und Heilpraktiker, die regelmäßig größere Mengen an Blut unterschiedlicher Provenienz zur Entsorgung anstehen haben.
Für Privatleute ist der Spielraum etwas weiter gefasst, weil sie in der Regel nur sehr kleine Mengen an Blut entsorgen müssen. Grundsätzlich ist es aber immer sinnvoll, vor der Entsorgung von Blut und für den Aderlass verwendeten Hilfsmitteln die geltenden Vorschriften zu erfragen.
Ein nachgewiesener Verstoß in dieser Sache kann nämlich empfindliche Strafen nach sich ziehen.
Kleine Mengen Blut können häufig über die Kanalisation entsorgt werden
Fallen nur kleine Mengen Blut an – etwa ein Beutel –, dann ist in den meisten Fällen eine Entsorgung über die Kanalisation möglich. Wichtig dabei ist allerdings, dass es sich um nichtinfektiöses Blut handelt.
Blut, das zum Beispiel mit HIV behaftet ist, gilt als infektiöser Abfall und ist damit hochgradig gefährlich. Es wäre strafwürdig und verantwortungslos, ein solches Blut in den Abfluss zu gießen – auch dann, wenn es großzügig mit Wasser verdünnt wird.
Auch bei der Entsorgung von unbelastetem Blut über die Kanalisation ist die jeweils gültige kommunale Abwassersatzung zu beachten. Um zu verhindern, dass das Blut gerinnt und somit die Entsorgung erschwert, kann eine kleine Menge Heparin hinzugegeben werden.
Die Hausmülltonne ist für Körperflüssigkeiten keine Option
Auch gut und sicher verpackt haben Körperflüssigkeiten wie Blut in der gewöhnlichen Hausmülltonne nichts zu suchen. Die mitunter ausgeübte Praxis, ein beim Aderlass angefallenes Fläschchen mit Blut einfach mit Zeitungspapier zu umwickeln und in die graue Mülltonne zu geben, ist keine valide Lösung.
Üblicherweise sind die für einen Aderlass verwendeten Glasflaschen auch leicht zerbrechlich und darum kein sicheres Behältnis. Arztpraxen und Krankenhäuser haben in der Regel eigene Verordnungen und Entsorgungswege – die jeweilige Hausbestimmungen sind zu beachten.
Größere und infektiöse Mengen gelten als gefährlicher Abfall
Handelt es sich bei dem Blut um infektiösen Abfall, muss es direkt vor Ort in einem verschlossenen Einwegbehälter gesammelt werden. Es darf nicht umgefüllt werden und muss sorgfältig bei kühler Umgebung gelagert werden.
Im Anschluss steht eine Entsorgung als gefährlicher Abfall über eine entsprechend zertifizierte Sammelstelle an.
Bei Bluthochdruck gibt es auch die Option Spende statt Entsorgung
Aderlass ist eine bewährte Möglichkeit, dem gefährlichen Bluthochdruck zu begegnen. Eine andere Möglichkeit, bei der kein Blut zur Entsorgung anfällt, sondern dieses einem sinnvollen Zweck zugeführt wird, ist eine offizielle Blutspende.
Diese kann regelmäßig durchgeführt werden, sorgt bei dem Spender für einen sinkendenden Blutdruck und hilft gleichzeitig anderen Menschen weiter. Inwieweit eine Blutspende infrage kommt, hängt immer vom jeweiligen Einzelfall ab – vor der Abgabe wird das Blut aber ohnehin überprüft.
Grundsätzlich ist eine Blutspende eine gute Sache und hilft gerade bei vorhandenem Bluthochdruck beiden Seiten, Spender und Empfänger.