Wie entsorgt man Ameisensäure? Ameisensäure darf nur als Sondermüll entsorgt werden. Sie sollte vor der Entsorgung grosszügig mit mindestens 9 Teilen Wasser und 1 Teil Ameisensäure verdünnt werden. Wertstoffhöfe nehmen Sondermüll jeweils zu vorbestimmten Tagen im Jahr an.
Ameisensäure muss bezüglich ihrer Konzentration, Zusammensetzung und Menge betrachtet und enstprechend nationaler und regionaler Vorschriften behandelt werden.
Reine Ameisensäure mit einer Konzentration von über 85% ist eine toxische Chemikalie und unterliegt strengen Lagerungs-, Transport- und Entsorgungsvorschriften. Es ist ein Nachweis zu führen und die Substanz darf nur als Sondermüll entsorgt werden.
Ameisensäure mit einer Konzentration ab 35% gilt ebenfalls als gefährlicher Stoff und wird unter Einhaltung bestimmter Vorschriften und Kennzeichnungspflichten bei kommunalen Entsorgungsbetrieben abgegeben, bei Verpackungen von Haushaltsmitteln mit deutlich geringeren Anteilen Ameisensäure ist eine Entsorgung über den Hausmüll möglich.
Ameisensäure richtig entsorgen
Ameisensäure sollte auf jeden Fall vorsichtig verwendet und nicht einfach achtlos im Hausmüll oder der Kanalisation entsorgt werden. Die Handhabung von Ameisensäure in erhöhter Konzentration ist immer auch mit Gefahren verbunden, die bei der Entsorgung zu beachten sind.
Ameisensäure kann nicht nur gegenüber Metallen korrosiv wirken, sondern ist gesundheitsschädlich beim Verschlucken, erzeugt giftige Dämpfe, die sich zu explosiven Stoffen verbinden können und kann schwere Verätzungen der Haut und der Augen verursachen.
Reine Ameisensäure mit einer Konzentration von über 85% gehört zu den gefährlichen Stoffen und muss unbedingt als Sonderabfall behandelt werden. Sie ist als stark ätzend deklariert und in die Transportgefahrenklasse Stufe 8 eingeordnet.
Das bedeutet, das nicht nur die Entsorgung reglementiert ist, sondern bei der Lagerung eine gute Belüftung und eine Umgebungstemperatur von 15-25% vorausgesetzt wird.
Die Chemikalie muss im Originalbehälter transportiert werden, der anschließend gemeinsam mit der Substanz vernichtet wird. Eine sachgerechte Entsorgung ist allerdings ebenfalls möglich, wenn Ameisensäure fachgerecht mit Wasser verdünnt und durch anorganische Basen neutralisiert wird.
In einer Konzentration von 35 bis 75% wird Ameisensäure weiterhin als Sonderabfall behandelt. Die Lagerungs- und Transportbestimmungen sind allerdings weniger streng, auch ist das Nachweisverfahren bei der Entsorgung nicht zwingend erforderlich.
Restmengen, die nicht mit anderen gefährlichen Stoffen verbunden sind, werden in der Regel verdünnt und mit Gefahrenpiktogrammen versehen dem zuständigen Entsorgungsbetrieb übergeben.
Behälter können über die Sammelentsorgung abgegeben werden, wenn sie vollständig restentleert oder gereinigt worden sind.
Reinigungsmittel, Entkalker und andere Haushaltsprodukte können in geringem Maße ebenfalls Ameisensäure enthalten. Die Konzentration liegt meistens bei 5-10%, so dass die ätzende Wirkung deutlich reduziert ist und nur geringe Gesundheitsgefahren bestehen.
Haushaltsmittel werden fast ausschließlich in Verbindung mit Wasser verwendet, so dass eine stark verdünnte Kontaminierung der Kanalisation bereits bei sachgemäßen Gebrauch erfolgt.
Die behördlichen Regelungen sehen deshalb vor, dass die Entsorgung von Produktresten und Verpackungen über den Hausmüll gestattet ist.
Für die Entsorgung relevante Bestandteile der Ameisensäure
Ameisensäure ist aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung die einfachste aller Carbonsäuren. Es handelt sich grundsätzlich um eine farblose, ätzende, stechend riechende Flüssigkeit, die gut in Wasser, Ethanol, Ether und Glycerin löslich ist.
Die Substanz wird alternativ als Methansäure, Formylsäure und Formalinsäure bezeichnet und gehört mit einem ph-Wert von 2,38 zu den mittelstarken Säuren. Daher gilt sie bei der Entsorgung auch als Sonderabfall.
Ameisensäure kommt in der Natur auf vielfältige Weise vor. So wird sie von den namensgebenden Ameisen, aber auch von Bienen, Laufkäfern, Skorpionen und Quallen zu Verteidigungszwecken eingesetzt, innerhalb der Flora ist die Brennessel ein bekannter Vertreter, bei dem die Abwehrgifte auf Ameisensäure basieren.
Zur Herstellung der Ameisensäure wurden in der Vergangenheit tote Ameisen genutzt, heute wird die Substanz in der Regel synthetisch hergestellt.
Vielfältige Verwendungszwecke von Ameisensäure
Ameisensäure wirkt sehr stark bakterienabtötend und ist deshalb ein beliebtes Desinfektions- und Konservierungsmittel. Sie kommt im Lebensmittel- und im Veterinärbereich zum Einsatz, wird aber auch in der Leder- und Textilindustrie zum Beizen und Imprägnieren verwendet.
Die Substanz eignet sich zum Ansäuern von Silofutter und zum Entkalken von Metallen und Edelsteinen, bei der Herstellung von Reinigungsmitteln wird sie mittlerweile verstärkt verwendet, um die dort bislang dominierenden anorganischen Säuren zu ersetzen.
In der Medizin wird Ameisensäure vorwiegend als Antirheumatikum und gegen Warzen eingesetzt, dient aber auch als Grundstoff für homöopathische Präparate.
Ihre stark ätzende Wirkung wird ausgenutzt, um bei hoher Verdünnung Reize auszulösen und auf diese Weise Migräne, Asthma, Allergien und Ekzeme zu behandeln.
Eine wichtige Aufgabe erfüllt Ameisensäure in der Bienenzucht. Imker setzen sie in hoher Konzentration im Spätsommer ein, um die zu einer ernsthaften Bedrohung gewordene Varroamilbe zu bekämpfen.