Brom entsorgen

Brom ist eine Chemikalie, die nicht nur zu Lehrzwecken im Schulunterricht Verwendung findet, sondern auch als Ausgangsstoff für diverse Bromverbindungen genutzt wird, zum Beispiel bei der Herstellung von Farbstoffen, Beruhigungsmitteln, als Bleichmittel und Treibstoffzusatz. In reinem Zustand kann Brom giftige Dämpfe bilden, was bei der Entsorgung berücksichtigt werden muss.

Aber darf es mit Wasser verdünnt dann einfach in den Abfluss – oder nicht? Wie kann man Brom richtig entsorgen?

Wie entsorgt man Brom

Reines Brom ist teuer und sollte nicht ohne Not entsorgt werden. Kleine Mengen lassen sich mit einem Reduktionsmittel zum Halogenid reduzieren und im Abwasser entsorgen, bei größeren Mengen sollte Natron beigegeben werden, um eine Versauerung zu verhindern.

Ansonsten ist Brom als Sondermüll über die entsprechenden Sammelstellen zu entsorgen.

Brom kann giftige Dämpfe bilden und Augen und Schleimhäute reizen, es besteht außerdem Erstickungsgefahr. Reines Brom reagiert mit nahezu allen Stoffen und muss daher sorgfältig in einer bruchsicheren Flasche aufbewahrt werden. Herkömmliche Schutzhandschuhe sind praktisch wirkungslos!

Brom ist ein seltenes und toxisches Element

Brom ist auf der Erde nur selten zu finden, oft in Verbindung mit Silbererz. Er ist nicht brennbar und in Wasser löslich. Man kennt es seit dem 19. Jahrhundert, seinen Namen verdankt es dem stechenden Geruch, der den französischen Chemiker Joseph Louis Gay-Lussac dazu bewog, ihm den Namen Brom, von griechisch bromos für Gestank, zu geben.

Brom zeichnet sich aber nicht nur durch seinen üblen Gestank, sondern vor allem auch durch seine hohe Toxizität aus. Flüssiges Brom kann auf der menschlichen Haut tiefe und schwer verheilende Wunden erzeugen.

Fallen diese Verletzungen großflächig aus, besteht auch Lebensgefahr! Beim Umgang mit Brom ist darum höchste Vorsicht geboten.

Unverdünntes Brom ist zu schade zum Wegwerfen

Brom ist aufgrund seines äußerst begrenzten und seltenen Vorkommens ein relativ teurer Stoff. Es besteht deshalb kein Grund, ihn ohne triftigen Anlass zu entsorgen.

Hat man selbst keine Verwendung mehr dafür, sollte es ohne Weiteres möglich sein, kompetente Interessenten für eine Weiterverwendung zu finden – unter Umständen sogar gegen Zahlung einer kleinen Gebühr. Oft sind zum Beispiel Schulen oder Universitäten interessiert.

Brom muss vor der Entsorgung speziell behandelt werden

Unverdünntes Brom hat im Abfluss nichts zu suchen, auch ein simples Verdünnen mit Wasser reicht nicht aus. Stattdessen muss Brom durch Vermischung mit einem Reduktionsmittel zu einem Halogenid reduziert werden und darf dann über das Abwasser entsorgt werden.

Handelt es sich um größere Mengen, ist außerdem die Beigabe von Natron wichtig, um eine Versauerung zu verhindern. Brom ist wassergefährdend und darf keinesfalls ohne ausreichende Bearbeitung ins Abwasser gelangen!

Der Umgang mit Brom ist gefährlich für Gesundheit und Umwelt

Beim Hantieren mit Brom ist äußerste Vorsicht geboten! Kommen Augen oder Haut mit Brom in Berührung, müssen sofort erste Hilfemaßnahmen eingeleitet werden: Das betroffene Auge muss zehn Minuten unter fließendem Wasser mit gespreizten Lidern ausgespült werden, danach muss umgehend ein Augenarzt bzw. ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Auch auf dem Weg muss das Auge unablässig mit einer isotonischen Kochsalzlösung oder Wasser ausgespült werden. Dasselbe gilt für durch Brom verursachte Wunden an der Haut. Bei einer Verletzung der Atmungsorgane bzw. versehentlichem Einatmen sollte der Raum sofort verlassen und die frische Luft gesucht werden.

Brom im Zweifel als Sondermüll entsorgen

Ist beim Umgang mit Brom etwas unklar oder ist das Brom bereits in anderen Stoffen enthalten, dann ist eine Entsorgung als Schadstoff auf der Problemstoffsammelstelle die sinnvolle Lösung.

In kleineren Gemeinden sind oft mobile Schadstoffsammler unterwegs, die zu bestimmten Zeiten solche Stoffe entgegennehmen. Wird Brom versehentlich verschüttet, genügt es bei kleinen Mengen, den Stoff einfach ablüften zu lassen.

Größere Mengen müssen mit einer Hydrogensulfid-Lösung übergossen und damit desaktiviert werden.

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