Es lässt sich nicht leugnen: Der gemütliche Dia-Abend ist mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie ein wenig aus der Mode geraten – es gibt heute einfach qualitativ bessere Möglichkeiten, Bilder zu archivieren und vorzuführen. Umfangreiche Diasammlungen lassen sich ohne Verluste scannen und platzsparend aufbewahren. Wo aber entsorgt man die alten Dias?
Wie entsorgt man Dias
- Dias halten auch bei guter Lagerung nicht endlos.
- Dias dürfen in kleinen Mengen häufig in der Hausmülltonne entsorgt werden.
- In manchen Landkreisen gibt es abweichende Entsorgungsregelungen.
- Größere Mengen Dias entsorgt man auf dem Recyclinghof.
- Bei ganz alten Dias aus Nitratfilm ist Vorsicht geboten.
Dias büßen auch bei sorgfältiger Lagerung Qualität ein
Das Dia war eine große Erfolgsgeschichte, weil es die massenhafte Verbreitung der Farbfotografie erlaubte. Die vergleichsweise kostengünstige Herstellung und bequeme Handhabung ermöglichte es auch Fotoamateuren, in großer Zahl Farbbilder für den Eigengebrauch anzufertigen.
Gegenüber fertig entwickelten Bildern beanspruchten Dias außerdem nur wenig Platz bei der Aufbewahrung. Endlos haltbar sind sie allerdings nicht – auch bei sorgfältiger Lagerung kommt es mit der Zeit zu einem Farb- und Schärfeverlust.
Wie lange es dauert, bis diese Veränderungen auftreten, hängt neben der Art der Aufbewahrung auch mit der Marke des verwendeten Films zusammen, auf lange Sicht lässt sich dieser Qualitätsverlust jedoch nicht vermeiden.
Dias digitalisieren ist die einzige Möglichkeit zur dauerhaften Archivierung
Um die auf den Dias enthaltenen Informationen dauerhaft zu erhalten, bleibt als Lösung nur eine sorgfältige Digitalisierung. Das digitale Format ist unempfindlich gegen Witterungsbedingungen und Alterungserscheinungen.
Wurde eine solche Digitalisierung aber durchgeführt, gibt es keinen Grund, die alten Dias weiter aufzubewahren – aufgrund der chemischen Produktionsweise ist der weitere Qualitätsverlust nicht aufzuhalten und die Lagerung einfach eine große Platzverschwendung. Deshalb kann man nach der digitalen Sicherung mit gutem Gewissen und Grund die alten Dias entsorgen.
Dias dürfen in die Hausmülltonne – aber nicht immer
Natürlich liegt es nahe, die Dias zur Entsorgung einfach in den Restmüll zu geben – und in vielen Fällen ist das auch erlaubt. Allerdings gehen hier die Beurteilungen in den einzelnen Gemeinden und Landkreisen etwas auseinander. Immerhin handelt es sich bei Diafilm um ein chemisches Erzeugnis, dessen Bestandteile mitunter als Schadstoffe eingestuft werden – das gilt aber vor allem bei ganz alten Dias, die in anderer Zusammensetzung produziert wurden als neuere Filme.
Für die meisten Landkreise gilt: Dias in kleinen Mengen dürfen in der Hausmülltonne entsorgt werden. Zur Sicherheit lohnt aber ein kurzer Blick auf die offizielle Webseite der jeweiligen Behörde – dort erfährt der Verbraucher aus verlässlicher Quelle, welche Bestimmungen in seinem Heimatort gelten.
Manchmal müssen Dias zerlegt und einzeln entsorgt werden
Manche Gemeinden verlangen von ihren Bürgern eine ordentliche Extraarbeit, bevor diese ihre Dias entsorgen dürfen: In diesem Fall müssen die Dias händisch in ihre Einzelteile zerlegt und Film und Rahmen separat entsorgt werden. In der Regel gehören die Rahmen als Verpackung in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack und das Filmmaterial in den Restmüll.
Das ist bei einer größeren Dia-Sammlung natürlich viel Arbeit und sorgt bei den Betroffenen selten für Begeisterung. Wichtig: Nur der Rahmen darf in den Gelben Sack, das Filmmaterial hat dort nichts zu suchen – es ist Teil eines Produkts und nicht der Verpackung.
Große Mengen Dias gehören zur Entsorgung auf den Recyclinghof
Handelt es sich bei den zu entsorgenden Dias um eine umfangreiche Kollektion, dann darf damit nicht die Restmülltonne verstopft werden. Stattdessen müssen die Dias ordentlich zusammengepackt und zum Recyclinghof gefahren werden.
Meistens ist die Annahme kostenlos, aber auch hier können die Bedingungen von Landkreis zu Landkreis variieren – und oft spielt auch die abzugebende Menge eine Rolle. Deshalb ist es immer sinnvoll, die Entsorgung rechtzeitig zu planen und entsprechende Informationen auf den offiziellen Webseiten der zuständigen Behörden einzuholen.
Vorsicht bei sehr alten Dias aus Nitratfilm
Steht eine Entrümpelung bei den Großeltern an oder handelt es sich aus anderen Gründen um ein Archiv mit sehr alten Dias, dann ist Vorsicht geboten. Dias wurden bis in die 1950er-Jahre hinein oft aus Nitratfilm produziert. Nitratfilm oder Zelluloidfilm ist allerdings schnell entflammbar und fällt daher unter das Sprengstoffgesetz – es ist gefährlicher als Schwarzpulver!
Nitratfilm sollte darum auf gar keinen Fall einfach in den Hausmüll gegeben werden. In diesem – heute sicher seltenen Fall – müssen stattdessen die Behörden kontaktiert werden, am besten gleich das Bundesarchiv in Koblenz.
Durch sachgerechte Lagerung die Entsorgung hinauszögern
Nicht jeder trennt sich leichten Herzens von seinen über die Jahre hinweg gesammelten Dias. Durch kluge Lagerung lässt sich der Prozess der Entsorgung hinauszögern: Eine möglichst geringe Feuchtigkeit ist dabei essenziell.
Je trockener die Lagerung, desto besser. Außerdem sollten die Umgebungstemperaturen möglichst niedrig sein – kühl, trocken und dunkel halten das Dia möglichst lange am Leben.
Diaprojektoren sind Elektromüll
Diaprojektoren gehören selbstredend nicht in die Hausmülltonne, sondern zählen als Elektromüll. Sie müssen bei einer Sammelstelle für Altelektrogeräte abgegeben werden – auch Händler mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern müssen beim Kauf eines gleichartigen Neugeräts ein aussortiertes Altgerät zurücknehmen.