Knicklichter entsorgen

Knicklichter entsorgen (© Martin Lehotkay / Adobe Stock)

Wie entsorgt man Knicklichter? Gebrauchte Knicklichter werden in der Restmülltonne entsorgt, da sie sich nicht mehr weiterverwenden lassen. Knicklichter sind keine Verpackung und kein Wertstoff und gehören zur Entsorgung weder in den Gelben Sack noch in die Wertstofftonne.

Eine Entsorgung als Sondermüll ist ebenfalls nicht notwendig. Größere Mengen gebrauchter oder ungebrauchter Knicklichter sollten über den Wertstoffhof entsorgt werden.

Knicklichter enthalten gesundheitsschädliche Chemikalien

Knicklichter funktionieren ganz simpel mit einem Trick der Chemie: Sie enthalten einen Farbstoff, ein Lösungsmittel und ein Oxalsäureester.

Durch das Umknicken der Leuchtstäbe fließen die Chemikalien ineinander und lösen mehrere komplexe Reaktionen aus, die schließlich zu dem allseits bekannten und beliebten Ergebnis führen: Die Knicklichter leuchten.

Die jeweilige Farbe wird dabei durch den enthaltenen Farbstoff bestimmt und muss nicht zwangsläufig mit der Farbe der Hülle übereinstimmen. Die tatsächliche Farbe eines Knicklichts lässt sich daher erst nach der Aktivierung bestimmen und nicht vom äußeren Erscheinungsbild ablesen.

Die in den Knicklichtern enthaltenen Chemikalien sind nicht im engen Sinn giftig, wohl aber ätzend, reizend und potenziell gesundheitsschädlich. Deshalb ist ihre sachgemäße Entsorgung durchaus von Bedeutung.

Gebrauchte Knicklichter gehören in die graue Restmülltonne

Trotz der enthaltenen Chemikalien sind gebrauchte Knicklichter kein giftiger Sondermüll und müssen auch nicht als solcher entsorgt werden.

Obwohl sie in gewissem Sinn als Verpackung für Chemikalien, die eigentlichen Leuchtmittel, gelten, zählen sie auch nicht als Verpackung, sind nicht Teil des Dualen Systems und gehören auch nicht in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack.

Sie sind ungeachtet ihres potenziell schädlichen Inhalts ganz gewöhnlicher Restmüll und gehören als solcher in die graue Restmülltonne.

Zwar können Knicklichter je nach Typ mehrere Stunden bis mehrere Tagen leuchten, sind danach aber nicht mehr zu gebrauchen und können nicht sinnvoll weiterverwendet werden.

Zwar ist es theoretisch möglich, Knicklichter weiter leuchten zu lassen, indem man sie mit Schwarzlicht bestrahlt, aber das dürfte für die meisten Einsatzzwecke nicht wirklich nützlich sein.

Es bleibt also nur die Entsorgung der Knicklichter im Müll.

Knicklichter sollten ohne Aufsicht nicht in Kinderhände gegeben werden

Natürlich freuen sich auch Erwachsene über die bunten Lichter, zum Beispiel auf einer Silvester-Party. Besonders hohen Zuspruch erfreuen sich die Knicklichter aber bei Kindern. Die haben verständlicherweise einen Heidenspaß daran, die Lichter umzuknicken und zum Leuchten zu bringen.

Und oft genug möchten sie auch nur zu gern wissen, wie so ein Knicklicht eigentlich funktioniert – und was da alles so drinsteckt. Gerade davon sollte aber unbedingt abgesehen werden: Es ist keine gute Idee, ein Knicklicht zu öffnen, vor allem nicht für Kinder, die gerne ihre Finger in den Mund stecken oder zumindest mit diesen essen.

Deshalb sollten Knicklichter als Spaß auf dem Kindergeburtstag niemals ohne eine erwachsene Aufsichtsperson gereicht werden.

Aber auch Erwachsene sollten davon absehen, Knicklichter aufzubrechen und den Inhalt zu berühren. Auch Tiere sollten von Knicklichtern ferngehalten werden.

Ungebrauchte Knicklichter sollten vor der Entsorgung aktiviert werden

In ungebrauchtem Zustand sind die in den Knicklichtern enthaltenen Chemikalien potenziell besonders gefährlich. Deshalb sollten Knicklichter nicht ungebraucht entsorgt werden.

Erst wenn nach erfolgter Aktivierung die Chemische Reaktion abgeklungen ist, können die Lichter auf normalem Weg über den Hausmüll entsorgt werden.

Sind große Mengen gebrauchter oder auch ungebrauchter Knicklichter zu entsorgen, ist die handelsübliche graue Hausmülltonne zu klein. In diesem Fall lohnt sich der Gang zum Wertstoffhof.

In der Regel ist die Abgabe dort kostenlos und es muss lediglich der Transport organisiert werden. Die genauen Konditionen variieren allerdings von Gemeinde zu Gemeinde und sollten deshalb im Vorhinein vor Ort erfragt werden.

Knicklichter sollten als Ganzes entsorgt werden

Knicklichter sind weder Plastikmüll noch Sondermüll, auch wenn einzelne Komponenten eine derartige Einstufung erlauben.

Auf gar keinen Fall sollten wohlmeinende Umweltfreunde daran denken, die Knicklichter zu öffnen und zu zerlegen, um Hülle und Inhalt getrennt zu entsorgen. Das ist gut gemeint, richtet aber mehr Schaden an als Nutzen.

Ein Teil der enthaltenen Chemikalien ist brennbar, weshalb Knicklichter vor Hitzequellen geschützt werden sollten. In der Nähe des Grills oder in der Mikrowelle haben sie nichts zu suchen!

Knicklichter sollten nicht zweckentfremdet oder für Experimente genutzt werden.

Die Gebrauchsanweisung der Hersteller ist unbedingt zu beachten – auch bei der Entsorgung. In der Regel wird der Hersteller aber ebenfalls zu einer Entsorgung der Knicklichter über die Restmülltonne raten.

Haut- und Körperkontakt mit den enthaltenen Chemikalien vermeiden

Knicklichter dürfen auch nicht ganz oder in Teilen verschluckt werden! Falls Flüssigkeit aus dem Knicklicht austritt, sollte dieses sofort entsorgt werden, auch wenn es noch leuchtet.

Kommt es zu Kontakt mit den Chemikalien eines Knicklichts müssen die entsprechenden Stellen mit warmem, fließendem Wasser gewaschen werden. Auch Kleidungsstücke sollten gründlich gereinigt werden!

Im Falle einer allergischen Reaktion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser benötigt die Verpackung des Knicklichts mit den aufgeführten Inhaltsstoffen zur Information.

Prinzipiell sind Knicklichter ungefährlich und ungiftig, es kann im Einzelfall aber zu Komplikationen kommen. Eine rechtzeitige Behandlung durch einen Arzt ist deshalb immer sinnvoll.

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