Für spontane Notizen, schnelles Kritzeln, zum Ausfüllen von Rechnungen und Formularen: Kugelschreiber sind auch im Zeitalter des digitalen Schriftverkehrs unverzichtbar und praktisch überall zu finden. Früher oder später sind aber alle Kugelschreiber ein Fall für den Müll, aber für welchen? Wie und wo kann man Kugelschreiber richtig entsorgen?
Wie entsorgt man Kugelschreiber?
Kugelschreiber aus privaten Haushalten sollten grundsätzlich im Restmüll entsorgt werden. Das Recycling wird durch ein Zerlegen des Kugelschreibers in seine Einzelteile erleichtert.
Für größere Kontingente von Kugelschreibern aus Firmen und Büros gelten unter Umständen andere Bestimmungen.
Kugelschreiber gehören zur Entsorgung in die normale Restmülltonne
Aufgrund der hohen Verbreitung fallen natürlich auch zahlreiche Kugelschreiber jedes Jahr zur Entsorgung an. Dabei muss zwischen den haushaltsüblichen Mengen in Privathaushalten und der Entsorgung von größeren Firmenkontingenten unterschieden werden.
Für Privathaushalte gilt: Kugelschreiber sind keine Verpackung und gehören nicht in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Sie haben aber auch in der Wertstofftonne nichts zu suchen!
Kugelschreiber sind Restmüll und müssen über die gewöhnliche Hausmülltonne entsorgt werden. Das gilt zunächst für alle Komponenten, aus denen sich ein handelsüblicher Kugelschreiber zusammensetzt – für die Hülle ebenso wie für die Mine.
Kugelschreiber vor der Entsorgung in die Einzelteile zerlegen
Kugelschreiber bestehen aus mehreren Einzelteilen, die überwiegend aus Plastik bestehen. Dazu gesellen sich bei vielen Modellen noch kleinere Metallteile, zum Beispiel ein Ring und eine Feder.
Um das Recycling eines Kugelschreibers zu erleichtern, ist es sehr sinnvoll, den Kugelschreiber vor der Entsorgung als Restmüll in seine Einzelteile zu zerlegen. Auch die so gewonnenen Einzelteile dürfen aber alle zusammen ganz einfach über die graue Restmülltonne entsorgt werden.
Es gibt ein Sammelprogramm für Kugelschreiber und andere Stifte
Heute ist es unter dem Gedanken der Nachhaltigkeit üblich, alte Kugelschreiber zu sammeln und für einen guten Zweck weiter zu nutzen. Die Idee geht auf den Amerikaner Tom Szaky zurück, der zu diesem Zweck sein eigenes Unternehmen gründete: Die Firma TerraCycle sammelt Stifte aller Art, um sie zu recyceln und neue Produkte daraus zu fertigen, zum Beispiel Puppen.
Zwar gibt es für die abgegebenen Kugelschreiber nicht direkt Geld, aber eine Gutschrift auf ein Spendenkonto, über dessen Verwendung der Besitzer der Kugelschreiber bestimmen darf.
Dafür muss das Paket an zu entsorgenden Kugelschreiben allerdings mehrere Kilogramm schwer sein – für Privatkunden kaum zu schaffen. Das Sammelprogramm verfügt auch nur über begrenzte Kapazitäten, ist mitunter ausgelastet und richtet sich vor allem an Firmenkunden und Büros, die große Mengen Kugelschreiber zur Entsorgung besitzen.
Natürlich können Kugelschreiber nicht einfach kiloweise in die Hausmülltonne geworfen werden! Welche Bestimmungen jeweils vor Ort gelten, muss in der entsprechenden Firma bzw. beim zuständigen Abfallamt erfragt werden.
Kugelschreiber sind eine langjährige Erfolgsgeschichte
Die Entwicklung des Kugelschreibers begann bereits im 19. Jahrhundert, aber erst in den 1940er-Jahren begann sein flächendeckender Siegeszug. Die heute geläufige Kurzform Kuli bezeichnete übrigens zuerst einen Tintenschreiber und wurde erst später auf den Kugelschreiber übertragen.
Zu der immens hohen Verbreitung des Kugelschreibers hat auch dessen Eignung als Werbepräsent entscheidend beigetragen: Die günstig herzustellenden Kugelschreiber lassen sich nämlich leicht mit verschiedenen Firmenlogos, Werbebotschaften und ähnlichem bedrucken und können auch ohne großen Aufwand in den Farben der jeweiligen Auftraggeber hergestellt werden.
Es gibt deshalb kaum ein Unternehmen, das keine individualisierten Kugelschreiber an Mitarbeiter und Kunden verteilt. Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat kurzerhand sogar einen eigenen Kugelschreiber entwickelt, der in der Schwerelosigkeit des Alls benutzt werden kann.