Natronlauge wird als Reinigungsmittel, bei der Herstellung von Seifen, Erzen und Zellstoffen, in der analogen Fotografie, für die Konservierung alter Dokumente oder beim Bäcker verwendet. Es handelt sich also um ein äußerst wichtiges und verbreitetes Produkt, auch wenn viele Menschen es in ihrem Alltag nicht bewusst wahrnehmen. Wer aber Umgang damit hat, steht früher oder später vor der Frage nach der richtigen Entsorgung. Darf Natronlauge einfach in den Abguss gekippt werden?
Wie entsorgt man Natronlauge?
- Natronlauge sollte vor der Entsorgung verdünnt werden.
- Verdünnte Natronlauge darf in den Abguss gekippt werden.
- Größere Mengen Natronlauge müssen aber mit Säure neutralisiert werden.
- Natronlauge ist für den Menschen nicht ungefährlich.
- Beim Umgang mit echter Natronlauge Essig bereithalten!
- Natronlauge nie in Gefäßen mit Glasschliffstopfen aufbewahren!
Natronlauge sollte vor der Entsorgung mit Wasser verdünnt werden
Die Entsorgung von Natronlauge ist nicht übermäßig kompliziert – es handelt sich dabei im Grundsatz nicht um einen gefährlichen Schadstoff.
Weil Natronlauge im Gegenteil sehr häufig als Reinigungsmittel zum Einsatz kommt, um beispielsweise für Umwelt gefährliche Chemikalien zu binden und somit unschädlich zu machen, ist im Prinzip nichts dagegen einzuwenden, die Lauge einfach in den Abguss der Küche oder in die Toilette zu kippen – allerdings sollte sie vorher unbedingt ausreichend mit Wasser verdünnt werden.
Große Mengen Natronlauge müssen vor der Entsorgung neutralisiert werden
Handelt es sich um größere Mengen an Natronlauge, die zur Entsorgung anstehen, dann reicht es nicht aus, die Natronlauge einfach mit Wasser zu verdünnen und der Kanalisation zuzuführen. Stattdessen muss vor der Entsorgung die Natronlauge neutralisiert werden – mit dafür geeigneten Säuren.
Diese Einschränkung betrifft jedoch meist nur den industriellen Gebrauch. Bäcker oder Imker, die mit Natronlauge ihr Laugengebäck herstellen oder ihre Bienenkörbe reinigen, werden bei regelmäßiger Entsorgung der Natronlauge kaum über bedenkliche Mengen verfügen.
Natronlauge ist für den Menschen nicht ungefährlich
Bei Natronlauge handelt es sich eigentlich um in Wasser aufgelöstes Natriumhydroxid. Das bedeutet für den Menschen ein gewisses Risiko, denn trotz der verdünnten Form kann Natronlauge ätzend auf Haut und Augen wirken. Deshalb ist beim Umgang mit Natronlauge Vorsicht geboten, ein direkter Kontakt ist unbedingt zu vermeiden.
Für den Hausgebrauch genügt übrigens ein wenig Essig, um zum Beispiel einen Spritzer Natronlauge, der mit der Haut in Berührung kommt, sofort zu neutralisieren.
Noch besser ist ein gründliches Abspülen der betroffenen Regionen durch große Mengen fließenden Wassers. Das gilt besonders dann, wenn die empfindlichen Augen von einem Kontakt mit Natronlauge betroffen sind.
Schutzmaßnahmen sind beim Umgang mit Natronlauge ratsam
Für die Arbeit mit Natronlauge sind außerdem entsprechende Schutzmaßnahmen empfohlen: Es sollen in jedem Fall chemikalienfeste Handschuhe und eine Schutzbrille getragen werden. Beim Einrühren oder Verdünnen ist unbedingt zu beachten, dass immer die Natronlauge dem Wasser beigegeben werden sollte, nicht umgekehrt!
Das Wasser sollte lauwarm sein, nicht kalt und nicht warm, schon gar nicht heiß. Die Herstellung von Natronlauge sollten Laien nach Möglichkeit Fachleuten überlassen – für Hobbybäcker gibt es die Möglichkeit, Natronperlen im Handel zu erwerben oder eine Natronlauge in der Apotheke anrühren zu lassen.
Natronlauge sollten nicht in Gefäßen mit Glasschliffstopfen aufbewahrt werden
Bei der Lagerung von Natronlauge sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Gefäße mit Glasschliffstopfen zum Einsatz kommen. Aufgrund einer chemischen Reaktion kann dabei nämlich eine Salzkruste entstehen, die den Schliff samt Hülse verklebt.
Besser ist es, zu diesem Zweck einen Kunststoffbehälter zu nutzen, der über einen Gummistopfen oder über einen Schraubverschluss verfügt. Eine sichere und sachgemäße Aufbewahrung von Natronlauge ist wichtig – schließlich kann ein falscher Umgang mit der Natronlauge durchaus gesundheitsschädigend sein.