Röntgenbilder sind für die meisten Menschen kein Fall fürs Fotoalbum: Sie sind häufig mit Krankheit und unschönen Erinnerungen verknüpft. Nach erfolgreicher Behandlung möchte man diese Porträts der besonderen Art deshalb gerne loswerden – und das ist eigentlich auch gar nicht schwer, denn die Röntgenbilder dürfen theoretisch einfach im Hausmüll entsorgt werden. Die beste Lösung ist das aber nicht! Besser wäre ein sachgerechtes Recycling – und auch der Datenschutz sollte im Blick bleiben.
So entsorgst du alte Röntgenbilder richtig – Zusammenfassung
- Röntgenbilder dürfen in den gewöhnlichen Hausmüll.
- Aus Datenschutzgründen ist es sinnvoll, Röntgenbilder zu zerschneiden.
- Für Privatpersonen gibt es keine Aufbewahrungspflicht.
- Die behandelnde Klinik oder Praxis muss Röntgenbilder zur Entsorgung zurücknehmen.
- Ein Recycling von Röntgenbildern ist immer die bessere Lösung!
- Die Abgabe im städtischen Wertstoffhof ist in der Regel kostenlos.
NUR PRIVATPERSONEN DÜRFEN RÖNTGENBILDER EINFACH WEGWERFEN
Röntgenbilder sind wichtige medizinische Dokumente. Ihre Herstellung ist aufwendig – und dieser Aufwand wird seitens behandelnder Ärzte nur betrieben, wenn es wirklich nötig ist.
Schließlich wird der Patient dabei den nicht ungefährlichen Röntgenstrahlen ausgesetzt.
Damit dabei alles mit rechten Dingen zugeht, besteht eine umfassende Dokumentationspflicht. Der Gesetzgeber hat eigens eine Röntgenverordnung erlassen, in der auch eine Aufbewahrungsfrist vorgeschrieben ist, die zwischen 10 und 30 Jahre beträgt.
Diese Vorschrift gilt aber nur für Arztpraxen und Kliniken – nicht für Privatpersonen. Privatpersonen dürfen nicht mehr benötigte Röntgenbilder gleich entsorgen.
DER HAUSMÜLL IST EINE MÖGLICHKEIT – ABER NICHT DIE BESTE
Der einfachste Weg zur Entsorgung von Röntgenbildern ist der Gang zur Hausmülltonne. Tatsächlich dürfen Röntgenbilder einfach in den gewöhnlichen Müll geworfen werden – rechtlich gibt es daran nichts zu beanstanden.
Eine empfehlenswerte Lösung ist das trotzdem nicht. Röntgenbilder enthalten eine Vielzahl umweltgefährdender Stoffe und sollten deshalb besser fachgerecht recycelt werden.
RÖNTGENBILDER BEINHALTEN SENSIBLE INFORMATIONEN
Röntgenbilder geben nicht nur Experten Aufschluss über höchst private Daten. In der Regel sind sie auch mit persönlichen Informationen versehen, die eine Zuordnung auch für Laien ermöglichen.
Bei Bedenken in Bezug auf den Datenschutz ist es deshalb empfehlenswert, die Röntgenbilder vor der Entsorgung mit der Schere oder einem Aktenvernichter zu bearbeiten.
KLINIKEN ODER ARZTPRAXEN MÜSSEN RÖNTGENBILDER ENTSORGEN
Nicht mehr benötigte Röntgenbilder können zwecks Entsorgung auch einfach in der zuständigen Arztpraxis oder Klinik abgegeben werden. Die behandelnden Institutionen sind zur Rücknahme verpflichtet und kümmern sich um die fachgerechte Entsorgung von Röntgenbildern.
In der Regel arbeiten die Kliniken und Praxen dafür mit spezialisierten Entsorgungsunternehmen zusammen, die auch die geltenden Datenschutzbestimmungen berücksichtigen.
RECYCLING IST DIE BESTE LÖSUNG ZUR ENTSORGUNG VON RÖNTGENBILDERN
Anstelle des Hausmülls ist die Abgabe der Röntgenbilder bei einem Recyclinghof die empfehlenswerte Lösung.
Das ist bei haushaltsüblichen Mengen in der Regel kostenlos und sorgt dafür, dass die in den Röntgenbildern enthaltenen Wert- und Schadstoffe getrennt und dem Kreislauf zugeführt werden.
Wie immer gilt aber bei öffentlichen Sammelstellen, dass die jeweiligen Annahmebedingungen und Öffnungszeiten von Stadt zu Stadt variieren und deshalb vorher erfragt werden sollten – meist stehen alle benötigten Informationen bequem zugänglich im Internet.
PRIVATE ENTSORGUNGSFIRMEN LOHNEN SICH BEI GROSSEN MENGEN
Röntgenbilder sind bei privaten Entsorgungsfirmen ein gefragtes Gut: Unter anderem lässt sich aus alten Röntgenbildern sogar Silber gewinnen!
Das funktioniert allerdings nur über die Masse und lohnt sich für einzelne Bilder kaum. Deshalb sind private Entsorgungsfirmen meist nur an den gesammelten Großbeständen von Kliniken und Arztpraxen interessiert und für Einzelpersonen uninteressant. Für die bleibt die städtische Recyclingdeponie.
Allerdings nehmen manche Sammelunternehmen einzelne Röntgenbilder zur Entsorgung auf dem Postweg entgegen – dabei fallen dann nur die Portokosten an.