Sobald etwas als Säure tituliert wird, beginnen die Alarmglocken zu schrillen, und das zu Recht. Denn meist handelt es sich hier um ätzende und giftige Stoffe, die sicher verwahrt werden müssen und die man auch ordnungsgemäß entsorgen muss. Bei der Salpetersäure handelt es sich um einen sogenannten Sonderabfall, der auch dementsprechend vorsichtig entsorgt werden muss.
Wie entsorgt man Salpetersäure?
- Salpetersäure muss immer kühl, trocken und dunkel gelagert werden.
- Die Salpetersäure sollte aus Sicherheitsgründen in einem bruchfesten Behälter aufbewahrt werden (Kunstoff eignet sich hierfür besser als Glas)
- Salpetersäure darf nicht über die Kanalisation entsorgt werden.
- Sie darf nicht im Hausmüll oder Restmüll entsorgt werden.
- Salpetersäure muss als gefährlicher Sondermüll entsorgt werden.
- Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde nach den jeweiligen Möglichkeiten.
Was ist Salpetersäure und woraus besteht sie?
Salpetersäure wird als HNO3 abgekürzt. Es handelt sich hierbei um eine stabile Sauerstoffsäure des Stickstoffs. Salpetersäure ist farblos. Jedoch durch den stechenden und beißenden Geruch ist sie sehr einfach zu identifizieren. Salpetersäure wird verwendet um Dünger oder auch Sprengstoff herzustellen.
Zersetzt sich die Salpetersäure, so ändert sich die Farbe und die Säure erhält eine gelbliche bis rote Farbnote. Die Zersetzung wird vor allem durch direkte Lichteinwirkung erzeugt. Daher wird die Säure stets in dunklen Flaschen oder Kanistern abgefüllt und muss trocken und dunkel gelagert werden.
Ab einem Prozentsatz von 70% gilt Salpetersäure als brandfördernd. Salpetersäure wird auch als sogenanntes Scheidewasser verwendet, um zum Beispiel Gold und Silber zu trennen.
Die Säure wird zum Beizen und Brennen von Metallen benötigt und zur Herstellung von Farbstoffen, Heilmittel, Desinfektionsmittel und Sprengstoff verwendet.
Salpetersäure ist stark ätzend
Die Salpetersäure ist sehr stark ätzend und sollte nicht mit den Schleimhäuten, dem Atemweg und der Haut in Kontakt kommen.
Eine sehr hohe Gefahr einer Vergiftung und der Entstehung von toxischen Ödem besteht, wenn erhitzter Dampf der Salpetersäure eingeatmet wird.
Die Säure sollte nur mit dementsprechendem Schutz wie Handschuhe, Schutzbrille und Gesichtsschutz verwendet werden.
So wird Salpetersäure richtig entsorgt
Salpetersäure darf auf keinen Fall über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Auch dürfen Sie es nicht einfach in der freien Natur auskippen – dies könnte gravierende gesundheitliche Risiken und mehr nach sich ziehen.
Gefährlicher Abfall wie Salpetersäure muss gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung entsorgt werden. Das bedeutet, Sie müssen die Säure im Sammelzentrum für Gefahrenstoffe abgeben.
Achten Sie, dass Sie die Salpetersäure in einem nicht zerbrechlichen Kanister transportieren und sichern Sie diese beim Transport gut. Manche Gemeinden bieten auch Abholung von sogenanntem Gefahrengut an, welche Sie natürlich bezahlen müssen.
Für die Entsorgung der Salpetersäure ist ein sogenannter Entsorgungsnachweis und Begleitscheine nötig. Auch Textilien, welche mit Salpetersäure in Kontakt gekommen sind, müssen auf diese Art entsorgt werden und dürfen auf keinen Fall in die Mülltonnen gelangen.