Styrodur entsorgen

Wie entsorgt man Styrodur? Styrodur enthält häufig das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) und muss in diesem Fall aufwendig als Sondermüll entsorgt werden. Styrodur ohne HBCD kann in kleinen Mengen als Restmüll entsorgt werden.

Größere Mengen Styrodur müssen auf die Müllverbrennungsanlage gebracht werden. Für die Entsorgung von Styrodur mit HBCD besteht eine lückenlose Dokumentationspflicht.

Was versteht man bei der Entsorgung unter Styrodur?

Styrodur ist wie das ähnlich klingende Styropor eine Marke des deutschen Chemiekonzerns BASF. Grundlage für beide Stoffe ist Polystyrol; allerdings handelt es sich bei Styrodur um extrudiertes Polystyrol, kurz XPS, während man unter Styropor expandiertes Polystyrol, kurz EPS, versteht.

Styrodur ist anders als Styropor recht druckfest und nimmt kaum Feuchtigkeit auf. Deshalb altert und verrottet Styrodur kaum und eignet sich hervorragend als Dämmstoff.

Tatsächlich gibt es nur wenige Dämmstoffe, die eine mit Styrodur vergleichbare Effizienz erreichen. Durch seine enorme Druckfestigkeit empfiehlt sich Styrodur außerdem für die Verwendung in Regionen, die durch Erdbeben gefährdet sind. Die BASF produziert Styrodur seit 1964.

Styrodur ist häufig mit Schadstoffen belastet

Aufgrund der überwiegenden Verwendung als Dämmstoff war dem Hersteller BASF natürlich sehr daran gelegen, Styrodur möglichst feuerfest zu machen. Aus diesem Grund wurde Styrodur in vielen Fällen mit Hexabromcyclododecan (HBCD) versetzt.

Das Flammschutzmittel HBCD gilt heute aber allgemein als gefährlich und alle Produkte, die HBCD enthalten, werden als Sondermüll eingestuft. Da HBCD inzwischen weltweit verboten wurde, ist im Handel natürlich kein Styrodur mit HBCD mehr zu finden.

Aufgrund seiner langjährigen flächendeckenden Verwendung ist es aber in vielen Häusern verbaut und tritt bei Sanierungen als lästige Altlast zutage.

Da Styrodur-Platten außerdem meist aufgeklebt werden, ist das zur Entsorgung anfallende Styrodur auch vielfach mit Klebstoff verschmutzt, was die Entsorgung ebenfalls erschwert.

Styrodur richtig als Sondermüll entsorgen

Die Entsorgung von Styrodur hat sich aufgrund eines gestiegenen Umwelt- und Gesundheitsbewusstseins in den letzten Jahren deutlich erschwert. Bis 2016 konnte Styrodur einfach als gemischter Bauabfall entsorgt werden, heute ist eine deutlich aufwendigere Entsorgung als Sondermüll vorgeschrieben.

Die fachgerechte Entsorgung von Styrodur als Sondermüll muss dokumentiert werden. Aufgrund des hohen Aufwands und der stark gestiegenen Kosten, die mit der Entsorgung von Styrodur verbunden sind, lehnen viele Entsorger die Annahme von Styrodur ab.

Es ist also unbedingt erforderlich, vor dem Abtransport bei der entsprechenden Deponie anzufragen, ob eine Abgabe von Styrodur möglich ist. Am einfachsten ist die Beauftragung eines spezialisierten Entsorgungsbetriebs, der auch für die notwendigen Zertifikate sorgt.

Eine Entsorgung als Sondermüll ist immer teuer, aber bei einer HBCD-Belastung unumgänglich.

Kleine Mengen Styrodur ohne HBCD gehören in den Restmüll

Wenn absolut feststeht, dass das zur Entsorgung anfallende Styrodur nicht mit HBCD verunreinigt ist, dann kann es in kleinen Mengen auch über die hauseigene Restmülltonne entsorgt werden. Wichtig: Anders als Styropor hat Styrodur nichts im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne oder in der Wertstofftonne zu suchen!

Ist das Styrodur jedoch nur mit Klebstoff verunreinigt, kann es trotzdem als Restmüll entsorgt werden. Ein Recycling bzw. eine sinnvolle Weiterverarbeitung von Styrodur ist gegenwärtig nicht möglich.

Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, sollte deshalb mit HBCD belastetes Styrodur immer separat entsorgt werden, da die Berechnung der Gebühren nach Menge vollzogen wird.

Das Sortieren ist zwar zunächst ein Aufwand, kann aber zu einer erheblichen Ersparnis führen, da auch größere Mengen unbelastetes Styrodur einfach zu einem Recyclinghof oder einer Müllverbrennungsanlage gebracht werden können.

Wie kann man Styrodur mit HBCD erkennen?

Der Hersteller BASF ist sich des Problems natürlich längst bewusst und hat nach seinen Möglichkeiten reagiert. Neue Margen von Styrodur, die nicht mit HBCD belastet sind, werden durch ein schwarzes Rechteck auf dem Etikett gekennzeichnet.

Außerdem fehlt auf dem technischen Erklärungsblatt der besondere Hinweiskasten unter der Zeile für die Unterschrift. Eine sinnvolle Alternative zu HBCD ist Polymer. Styrodur mit Polymer ist inzwischen flächendeckend im Handel zu finden und verursacht bei der Entsorgung weit weniger Probleme.

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