Aktivkohlefilter sollen für saubere Luft sorgen. Der Schmutz löst sich jedoch nicht in Luft auf, sondern sammelt sich im Filter – und dessen Kapazität ist irgendwann erschöpft. Dann stellt sich die Frage: Wie soll man einen verbrauchten Aktivkohlefilter richtig entsorgen?
Wie entsorgt man einen Aktivkohlefilter?
Die richtige Entsorgung eines Aktivkohlefilters hängt von Größe und Schadstoffbelastung ab. Ein Aktivkohlefilter ohne problematische Schadstoffbelastung darf in die Restmülltonne, große Modelle können als Sperrmüll entsorgt werden.
Mit Schadstoffen belastete Aktivkohlefilter müssen über die öffentlichen Wertstoffhöfe bzw. Problemmüllsammlung entsorgt werden.
Sind Aktivkohlefilter Restmüll oder Sondermüll?
Die entscheidende Frage, die sich bei der Entsorgung von Aktivkohlefiltern stellt, ist die der Einordnung: Gilt ein Aktivkohlefilter als Restmüll oder als Sondermüll?
Die Antwort ist leider nicht einfach: Beides kann richtig sein. Grundsätzlich ist die verwendete Aktivkohle unproblematisch und kann als Restmüll über die gewöhnliche graue Tonne entsorgt werden.
Allerdings ist eine als Filter eingesetzte Kohle immer mit zusätzlichen Stoffen belastet, die unter Umständen für die Müllverarbeitung ein Problem darstellen können. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich deshalb nicht treffen: Ein Aktivkohlefilter kann beides sein, Restmüll oder Sondermüll.
Ein erster Hinweis gibt allerdings der Einsatzort. Stammt der Aktivkohlefilter aus einem Küchenabzug oder aus einem Aquarium, dann stehen die Chancen gut, dass er nicht mit Giftstoffen belastet ist und einfach über die Hausmülltonne entsorgt werden kann.
Bei größeren Modellen ist vielfach eine Entsorgung als Sperrmüll möglich – natürlich nur, sofern keine Schadstoffbelastung vorliegt.
Belastete Aktivkohlefilter gehören zur Schadstoffsammlung
Sind die zu entsorgenden Aktivkohlefilter mit Schadstoffen belastet oder besteht auch nur der vage Verdacht, dann ist eine Entsorgung über die Schadstoffsammlung gesetzlich vorgeschrieben.
Im Zweifel kann einfach beim örtlichen Wertstoffhof angefragt werden. Bei einem Aktivkohlefilter aus einem Fahrzeug ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Art der Entsorgung notwendig ist.
In vielen Fällen liefern die Hersteller entsprechende Informationen zur Orientierung mit. Ein Blick in die Gebrauchsanleitung hilft oft weiter und klärt alle offenen Fragen zur Entsorgung.
Ob für die Entsorgung eines mit Schadstoffen belasteten Aktivkohlefilters Gebühren anfallen, hängt auch mit den Regelungen der jeweils zuständigen Gemeinde zusammen. Bei kleinen Modellen dürfte eine Entsorgung in den meisten Fällen jedoch kostenfrei möglich sein.
Aktivkohlefilter austauschen oder neu befüllen?
Grundsätzlich ist es in manchen Fällen möglich, den Aktivkohlefilter neu zu befüllen. Man kann bei manchen Küchenabzügen die verbrauchte Kohle entfernen und durch eine neue ersetzen.
Das ist allerdings aufwendig und schwierig, und wenn es misslingt, verliert die Dunsthaube ihre Wirkung. Einfacher und sicherer ist der komplette Austausch des Aktivkohlefilters.
Wie lange ein Kohlefilter seine reinigende Kraft behält, ist auch immer von der jeweiligen Beanspruchung abhängig. Ein durchschnittlich genutzter Küchendunstabzug hält in der Regel ein halbes Jahr, ehe ein Austausch fällig wird. Abweichungen sind in beide Richtungen möglich.
Neue Aktivkohlefilter sind oft direkt bei den Herstellern der entsprechenden Produkte zu bekommen. Diese Art des Bezugs hat den Vorteil, dass der Filter in jedem Fall kompatibel ist – dafür kann der Kauf bei einem Dritthersteller mitunter günstigere Preise bringen.
Auf die Entsorgung hat diese Wahl keinen Einfluss, denn im Gegensatz zu alten Elektrogeräten müssen die Verkäufer bzw. Hersteller von Aktivkohlefiltern verbrauchte Modelle nicht zurücknehmen.
Aktivkohlefilter sind weitverbreitet
Aktivkohlefilter finden heute eine breite Nutzung. In jedem Küchenabzug sind sie zu finden, sie werden für Atemschutzmasken verwendet, kommen in Lüftungsanlagen von Autos zum Einsatz und stecken als Pfeifenfilter in vielen Zigaretten und Zigarillos.
Auch das Wasser in Aquarien wird mithilfe von Aktivkohlefiltern von Schadstoffen befreit. Aktivkohlefilter gibt es in verschiedenen Größenordnungen: Während die kleinsten Modelle nicht einmal fingergroß sind, sprengen viele größere Varianten die Kapazität jeder handelsüblichen Hausmülltonne.
Das dahinterstehende Funktionsprinzip ist aber bei allen Aktivkohlefiltern dasselbe: Die exzellente Filtereigenschaft der Aktivkohle wird dazu benutzt, alle möglichen Flüssigkeiten, Gase und sogar die Luft von diversen Schadstoffen zu befreien.
Diese Schadstoffe sammeln sich im Filter, dessen Kapazität endlich ist und der in allen Fällen früher oder später erneuert werden muss. Beide Faktoren, die Größe des Filters sowie die ausgefilterten Schadstoffe, spielen bei der richtigen Entsorgung eine Rolle.