Styroporboxen gehören heute zum Verpackungsalltag. Als ebenso preiswerter wie wirksamer Schutz gegen Erschütterungsschäden sorgt Styropor unter anderem dafür, dass Elektrogeräte sicher ihren Bestimmungsort erreichen und Waren aller Art rutschfest in ihren Verpackungen sitzen. Viele Gedanken macht sich über Styroporboxen kaum jemand; sie sind eben unvermeidlicher Müll, der bei Onlinebestellungen und Ladenkäufen anfällt und der achselzuckend entsorgt wird.
Wie entsorgt man eine Styroporbox?
Eine Styroporbox wird im gelben Sack oder in der gelben Tonne entsorgt. In manchen Landkreisen dürfen die Boxen auch in die Wertstofftonne oder können beim Wertstoffhof abgegeben werden. Zudem muss auch der Handel Styroporboxen zurücknehmen und entsorgen.
Styropor heißt eigentlich Polystyrol
Styropor hat sich als Name eingebürgert und ist in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen, trifft die Sache aber eigentlich nicht genau. Der richtige Name von Styropor lautet Polystyrol.
Streng genommen ist Styropor nämlich nur der Handelsname, den sich der weltgrößte Chemiekonzern BASF für sein höchst erfolgreiches expandiertes Polystyrol (kurz EPS) überlegt hat.
Bereits im Jahr 1949 hat der für BASF tätige Forscher Dr. Fritz Stastny das praktische Material erfunden. Seit den 1990er-Jahren hält der Industrieverband Hartschaum e. V. (kurz IVH) die Rechte an der Marke inne und wacht mit scharfem Auge über die sorgfältige Einhaltung der festgelegten Spezifikationen.
Nur bei einer vollständigen Umsetzung aller Vorgaben dürfen Hersteller von EPS ihr Produkt als Styropor anbieten. Heute wird Styropor auch vielfach unter dem Namen Airpop vermarktet. Dieser wurde im Sommer 2014 europaweit eingeführt.
Styroporboxen bestehen großenteils aus Luft
Eigentlich ist eine Styroporbox eine ziemlich luftige Angelegenheit: 98 Prozent des beliebten Füll- und Schutzmaterials bestehen aus Luft, daher rührt auch das niedrige Gewicht, das sich beim Versenden von Waren so angenehm auf die Preisgestaltung auswirkt.
Trotzdem ist Styropor nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte – die Umweltbilanz fällt nämlich nachgerade schlecht aus. Die verbleibenden 2 Prozent haben es nämlich in sich: Sie werden sehr aufwendig hergestellt und benötigen außerdem viel Zeit, um sich wieder abzubauen.
Deshalb ist es besser, gar nicht erst auf Styropor zu setzen. Weil sich aber im Alltag der Umgang mit Styroporboxen kaum vermeiden lässt – schließlich kauft jeder einmal einen Fernseher, ein Radio oder ein anderes elektrisches Gerät –, schadet es nicht, genau zu wissen, wie Styroporboxen entsorgt werden.
Es gibt verschiedene Arten von Styroporboxen
Trotz des flächendeckenden Gebrauchs von Styroporboxen als Verpackung gerade von elektrischen Geräten ist der größte Abnehmer von Styropor nach wie vor die Bauindustrie. Allerdings hat das Styropor in unbehandeltem Zustand einen großen Nachteil: Es ist äußerst leicht entflammbar.
Weil diese besondere Eigenschaft gemeinhin als schlechte gilt und den Nutzen als Dämmstoff bei Hausfassaden für die Bauindustrie stark infrage stellen würde, sind die Hersteller kurzerhand dazu übergegangen, Styropor dem Flammenschutzmittel HBCD zu behandeln.
Dieses gilt allerdings als Schadstoff und macht aus dem an sich unverfänglichen Styropor einen schwer zu entsorgenden Sondermüll. Kleinere Mengen kommen deshalb in den Restmüll, größere werden als Sondermüll an der entsprechenden Sammelstelle beziehungsweise Deponie abgegeben.
Styroporboxen gehören in den Gelben Sack oder in die Rote Tonne
Glücklicherweise trifft diese Einstufung auf das Styropor, das im Handel für Verpackungen zum Einsatz kommt, in praktisch allen Fällen nicht zu. Styroporboxen gelten als Verpackungsmaterial und dürfen ganz einfach in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne.
Für größere Mengen lohnt sich der Gang zum Wertstoffhof, um die Tonne nicht gleich auf Anhieb zu überfrachten. Je nach Landkreis gehören Styroporboxen auch in die rote Wertstofftonne.
Im Zweifelsfall hilft ein Blick auf die offiziellen Internetseiten der zuständigen Behörden. Allerdings gestaltet sich die Entsorgung von Styroporboxen in der Praxis zunehmend schwierig.
Woher stammt das Styropor für die Styroporbox?
Hier gibt es allerdings in der Praxis häufig ein Problem: Aufgrund der verschärften Bestimmungen für die Entsorgung von Styropor verweigern immer mehr Wertstoffhöhe und Müllabholer die Annahme entsprechender Abfälle.
Häufig lässt sich nämlich nicht mit verlässlicher Sicherheit sagen, ob die Styroporbox wirklich keine Schadstoffe enthält. Die innere Beschaffenheit sieht man dem Styropor von außen nicht an und da vermehrt Styropor aus osteuropäischer Produktion in Umlauf gebracht wird, herrscht über die Einhaltung der in Deutschland geltenden Vorschriften nicht immer Klarheit.
Für den Endverbraucher macht diese Situation die Entsorgung von Styroporboxen nicht einfacher.
Der Handel nimmt auch Styroporverpackungen zurück
Ein Lichtblick im undurchdringlichen Dschungel der Entsorgung ist die Rücknahmepflicht des Handels für Verpackungsmaterial. Bietet sich keine andere, bequemere Möglichkeit, besteht also immer noch die Option, die nicht benötigte Styroporbox an den zuständigen Händler zurückzugeben.