Abgetragene Kleidung, nicht mehr benötigte Bettwäsche, Vorhänge oder Putzlumpen: Immer wieder fallen in deutschen Haushalten verschiedene Textilien zur Entsorgung an. Längst hat sich der Gang zum Altkleidercontainer bewährt und eingespielt, aber viele Stoffe landen nach wie vor einfach im Hausmüll – und das ist nicht in allen Fällen die richtige Lösung! Die fachgerechte Entsorgung von Textilien ist das Thema dieses Beitrags.
Textilienentsorgung – Kurzversion
- Hochwertige Textilien gehören in die Altkleidersammlung.
- Schmutzige Stoffe und Textilabfälle gehören nicht in die Altkleidersammlung!
- Die Entsorgung im Hausmüll ist nur bei schlecht erhaltenen Stoffresten sinnvoll.
- Größere Mengen Stoffreste sollten im Wertstoffhof entsorgt werden.
- Viele Stoffreste können im Haushalt weiter verwertet werden.
- Vorsicht bei illegal aufgestellten Containern!
Nur alte Stoffreste im Hausmüll entsorgen
Im Gegensatz zu vielen anderen Wertstoffen ist die Entsorgung von Textilien im Hausmüll nicht verboten. Grundsätzlich darf also jeder, der das möchte, seine nicht mehr benötigten Stoffe einfach in die Tonne werfen.
Wirklich sinnvoll ist das aber nur bei schlecht erhaltenen und sehr alten Stoffresten. Deren Recycling ist nämlich so aufwendig, dass es sich aus ökologischer Sicht eigentlich nicht lohnt.
Anders sieht es bei sauberen Textilresten aus: Hier empfiehlt sich eine Entsorgung über den nächstgelegenen Wertstoffhof, allerdings können dabei Gebühren anfallen.
Die Altkleidersammlung ist nicht nur für Kleider
Zwar deutet der Name etwas anderes an, doch ist die Altkleidersammlung nicht nur für Kleider gedacht – auch Textilien wie Bettwäsche, Tischdecken, Hüte, Schuhe und sogar Ledertaschen sollten im Altkleidercontainer abgegeben werden.
Wichtig dabei ist ein guter Zustand der Textilienspende: Schließlich soll zumindest ein Teil davon zu karitativen Zwecken weitergegeben werden!
Auch beschädigte Kleidung kann in die Altkleidersammlung gegeben werden, sofern es sich dabei um saubere Stoffe handelt. Diese können nämlich über Recyclingunternehmen weiterverarbeitet werden.
Die Altkleidersammlung ist keine Müllsammlung
So praktisch die Altkleidersammlung auch sein mag, sie ist keinesfalls die Allzwecklösung für die Entsorgung sämtlicher Textilien: Schmutzige Stoffe, Stoffabfälle und nicht mehr tragbare Schuhe haben hingegen in der Altkleidersammlung nichts zu suchen.
Diese Einschränkung gilt auch für synthetische Kleider und Textilien, sofern sie beschädigt sind. Auch minderwertige Kleidung, die bereits stark abgetragen und mürbe ist, kann in der Regel nicht sinnvoll weiterverwendet werden – im Sinne der Umwelt wäre es deshalb besser, bei jedem Kleiderkauf auf weniger, dafür aber hochwertigere Ware zu setzen.
Anfallende Stoffreste vor der Entsorgung selbst weiter verwerten
Nicht immer müssen Stoffreste gleich entsorgt werden – gerade aus sauberen Stoffbahnen lassen sich noch gut sehr brauchbare Putzlappen oder auch Abschminkpads herstellen. Auch als Flicken oder Bastelzubehör für Kinder machen sie mitunter eine gute Figur.
Wie wäre es mit einem alten Bettlaken als Grundlage für eine schöne Gespensterverkleidung zum nächsten Faschingsfest?
Schwarze Schafe bei der Entsorgung von Textilien nicht belohnen
Die Entsorgung von Textilien kann ein äußerst einträgliches Geschäft sein, wenn man es richtig anstellt. Deshalb gibt es auch vermehrt schwarze Schafe, die ihre Container unberechtigterweise aufstellen und mit den gut gemeinten Kleiderspenden in die eigene Tasche wirtschaften. Deshalb sollten Kleider nur an bekannte und anerkannte Organisationen abgegeben werden – damit das gute Werk auch den Bedürftigen zugutekommt.
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