Ytong ist aus der Bauwirtschaft nicht wegzudenken: Das leicht zu handhabende, verlässliche Baumaterial kommt auf unzähligen Baustellen zum Einsatz. Als Baumaterial wurde es darauf ausgelegt, möglichst lange zu halten – was die Entsorgung von Ytong schwierig macht. Davon abgesehen, ist es ohnehin keine gute Idee, wertvolle Ytong-Steine einfach wegzuwerfen.
Wie entsorgt man Ytong?
Kleinere Mengen an Ytong und Ytongsteinen können auf dem Wertstoffhof entsorgt werden; sogar der Hersteller bietet eine Entsorgung an. Ytong ist aber kein gewöhnlicher Bauschutt, sondern Baustellenrestabfall und enthält viele wertvolle Rohstoffe. Ytong sollte bei der Entsorgung unbedingt sortenrein gesammelt werden!
Ytong ist eine internationale Erfolgsgeschichte
Ytong ist heute der mit großem Abstand meistverbreitete Porenbeton in Deutschland – die hinter Ytong stehende Unternehmensgruppe Xella International verkauft über die Hälfte dieses bewährten und vielgenutzten Baustoffes unter dem Namen der ursprünglich schwedischen Marke.
In Österreich besitzt die zur englischen RMC Group gehörende Xella mit ihrem Vorzeigeprodukt Ytong nahezu eine Monopolstellung.
Ein aus der Kriegsnot geborenes Erfolgsprodukt
Not macht erfinderisch – das gilt auch für die heute als Selbstverständlichkeit wahrgenommenen Ytong-Steine. Weil der Erste Weltkrieg in Schweden für eine gefährliche Energieknappheit sorgte, beschäftigte man sich intensiv mit effektiver Wärmedämmung.
Im Zuge dieser Forschungen wurde ein neuartiger Gasbeton entwickelt, heute lautet die gängige Bezeichnung dafür Porenbeton. Die Bezeichnung Beton ist dabei etwas irreführend, denn Ytong enthält keine Gesteinskörnung.
Ein Kuchenteig für die Baustelle
Heute wird Ytong aus einer Art Kuchenteig angerührt, der aus Kalk, Quarzsand, Wasser und Zement besteht und mit einer Prise Aluminium veredelt wird. Das Aluminium übernimmt dabei die Rolle des Backpulvers im Kuchenteig.
Daher rühren die kleinen Lufteinschlüsse, die mitunter sichtbar werden, wenn man einen Ytong-Stein in der Mitte durchbricht.
Ytong gehört nicht in die Mülltonne
Ytong darf nicht einfach in der Hausmülltonne entsorgt werden – auch nicht bei geringen Mengen. Weil Ytong leicht zu bearbeiten ist, wird er auch als Werkstoff in der Kunstszene gern genutzt.
Für die Entsorgung von Ytong macht es aber keinen Unterschied, ob es sich um einen ordinären Baustein oder um ein ausrangiertes Kunstobjekt handelt. Ytong zählt aber auch nicht als Bauschutt – es gilt als Baustellenrestabfall, und damit gelten besondere Regeln für die Entsorgung.
Ytong enthält recycelbare Wertstoffe
Ytong wird durch die sachkundige Vermischung bestimmter Stoffe erzeugt – und entsprechend viel Wertvolles steckt auch in den Ytong-Steinen, die entsorgt werden sollen.
Deshalb ist es unbedingt geboten, das nicht mehr benötigte Ytong einem fachgerechten Recycling-Kreislauf zuzuführen. Für die ohnehin schon stark belastete Umwelt stellt die Wiederverwertung von Ytong eine wichtige Entlastung dar.
Kleinere Mengen an Ytong nimmt der Wertstoffhof kostenfrei an
Für kleinere Mengen Ytong muss kein Entsorgungsunternehmen teuer beauftragt werden – haushaltsübliche Mengen können in der Regel kostenlos bei einem Wertstoffhof entsorgt und abgegeben werden.
Weil die Modalitäten von Gemeinde zu Gemeinde schwanken, sollten diese vor der Abgabe auf der Internetseite der jeweiligen Behörde eingesehen werden.
Sortenreine Verarbeitungsreste entsorgt der Hersteller
Xella International, das Unternehmen hinter Ytong, hat natürlich ein großes Interesse daran, den überschüssigen Ytong wieder in die hauseigenen Fertigungskreisläufe zu überführen. Deshalb können Bauunternehmen auf das kostenlose Ytong-Entsorgungssystem von Xella zurückgreifen.
Der Haken daran: Es muss sich um sortenreine Verarbeitungsreste handeln. Wurden die Materialreste mit anderen Bauabfällen wie Folien oder sonstigem Bauschutt verunreinigt, fallen für die fachgerechte Entsorgung von Ytong die handelsüblichen Kosten an.
Ytong in wenigen Schritten an den Hersteller zurückgeben
Die Rückgabe von Ytong an Xella ist einfach und kann unbürokratisch in wenigen Schritten direkt beim Hersteller beantragt werden. Kostenlose Telefon- und Internethotlines (Telefonnummer 0800 523 5665) helfen Interessierten kompetent weiter.
Für die Abholung fallen unter Umständen Kosten an, ab vier komplett befüllten Ytong Bags ist diese ab Bordstein kostenlos und wird binnen weniger Werktage erledigt. Für größere Mengen gibt es für die Rückgabe sogar bestimmte Boni.
Private Entsorgungsfirmen bieten Container samt Abholung an
Steht schon vorher fest, dass das Ytong verunreinigt ist oder soll aus anderen Gründen auf das Entsorgungssystem des Herstellers verzichtet werden, hilft eine Entsorgungsfirma weiter.
Container können günstig angemietet und mit Ytong befüllt werden. Die Preise sollten zuvor erfragt und verglichen werden – es sind teils deutliche Ersparnisse möglich.
Wann immer es geht, sollte aber unabhängig vom gewählten Entsorger darauf geachtet werden, dass Ytong sortenrein zu sammeln! Für die Umwelt und den gesamten Entsorgungsprozess ist das in jedem Fall eine Erleichterung, außerdem fallen bei einer Verunreinigung immer höhere Kosten an.
Bei Ytong fällt kaum Verschnitt an
Die gute Nachricht für alle Bauunternehmer ist: Ytong lässt sich außerordentlich effektiv verarbeiten, es fällt kaum Verschnitt an. Für die geringen Mengen an Ytong-Abfall, die bei einem üblichen Bauvorhaben entsorgt werden müssen, ist das offizielle Entsorgungssystem des Herstellers eine gute Wahl.
Andernfalls helfen die darauf spezialisierten Entsorgungsunternehmen weiter. Das Anmieten eines Containers muss nicht teuer sein.
1 Gedanke zu „Ytong & Ytongsteine entsorgen“
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