Wie entsorgt man Backsteine? Backsteine werden kostenpflichtig als Bauschutt entsorgt; optimalerweise wird dafür von einem privaten Entsorger ein Bauschutt-Container bestellt. Bei einer Kontaminierung der Backsteine mit gefährlichen Stoffen kommt Sondermüllentsorgung in Betracht.
Eine Entsorgung der Backsteine bei kommunalen Wertstoffhöfen ist grundsätzlich denkbar, meist jedoch ineffizient oder stark reguliert, so dass ein privater Containerdienst die einfachste und kostengünstigste Lösung darstellt.
Backsteine müssen als Bauschutt entsorgt werden
Backsteine werden abfalltechnisch dem Bauschutt zugeordnet und können bei der Entsorgung entsprechend behandelt werden. Reiner Bauschutt muss laut Definition allerdings ausnahmslos aus mineralischen Materialien bestehen und zur Wiederverwertung geeignet sein.
Das bedeutet, dass neben gewöhnlichen Backsteinen auch Beton, Ziegel, Klinker, Mörtel, Fliesen, Kalksteinziegel, Keramik und Sand die Kriterien erfüllen und gemeinsam als Bauschutt entsorgt werden dürfen.
Entsorgung von Backsteinen als Baumischabfall
In vielen Fällen müssen Backsteine allerdings als Baumischabfall entsorgt werden. Das ist grundsätzlich immer dann der Fall, wenn neben der mineralischen Bausubstanz Stoffe wie Folien, Metall, Pappe, Kabel, Gipskarton oder Holz anfallen.
Die Entsorgung von Baumischabfall ist wesentlich teurer, so dass immer überlegt werden sollte, ob eine Vorsortierung der einzelnen Abfallbestandteile möglich ist.
Als Entsorgungsfirma können wir beispielsweise Ecoservice24 empfehlen. Wir haben mit diesem Entsorger gute Erfahrungen gesammelt.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Bestandteile vorhanden sind, die als gefährliche Stoffe gelten. In diese Kategorie fallen beispielsweise Asbest und einige künstliche Mineralfasern. In diesem Fall muss unbedingt ein Spezialunternehmen beauftragt werden, das nicht nur die Entsorgung, sondern den gesamten Rückbau übernimmt.
Backsteine haben als reiner Bauschutt im Hausmüll nichts zu suchen. Die meisten Entsorgungsbetriebe weigern sich bei häufigen Verstößen konsequent, mit Bauschutt gefüllte Restmülltonnen abzutransportieren und ahnden Missachtung mit Bußgeldbescheiden.
Der Weg zu einem kommunalen Recyclinghof wäre deshalb eine Alternative, allerdings nehmen viele Verwertungsbetriebe Bauschutt nur in Kleinstmengen zu teilweise empfindlich hohen Preisen an.
Die Entsorgung privater Baumischabfälle ist oftmals überhaupt nicht vorgesehen, so dass die Beauftragung eines privaten Containerdienstes meistens die beste Lösung ist.
Die Behälter können in unterschiedlichen Größen und zu überschaubaren Kosten gemietet werden, zudem erleichtert ein Container in der Nähe die Arbeit enorm. Im Übrigen sind An- und Abtransport gewährleistet und selbst Baumischabfälle werden entsorgt.
Backsteine recyceln und weiterverwenden
Backsteine müssen nicht immer gleich als Bauschutt entsorgt werden. Die Ziegel sind sehr flexibel einsetzbar und zu unterschiedlichen Zwecken wiederverwenbar.
Die naheliegendste Möglichkeit ist der erneute Einsatz als Baumaterial, aufgrund von Nachfrage und Ästhetik kommen dafür aber meist nur sehr alte oder schöne Exemplare in Frage.
Traditionell gebrannte Backsteine sind im Denkmalschutz sehr begehrt, für Neubauten sind ausrangierte Ziegel meist bedeutungslos.
Alte Backsteine lassen sich allerdings gut in kleine Projekte integrieren und so recyceln. Im Garten können kleine Wege damit angelegt oder Beete und Komposthaufen eingefasst werden.
Kleinere Mauern oder Ausbesserungen an Gartenhäusern sind ebenfalls denkbar, aber auch zum privaten Sandkastenbau werden alte Backsteine genutzt.
Mit etwas Kreativität entstehen Tische, Bänke oder Bücherregale, die Nutzung für Feuerstellen oder einen Grill ist in vielen kommunalen Satzungen hingegen untersagt.
Eine bessere Idee wäre in diesem Fall, die Backsteine zu Sägemehl zu verarbeiten und als Farbstoff für Putzmörtel oder zur Einstreuung privater Tennisplätze zu nutzen.
Aus was bestehen Backsteine – und wieso ist das wichtig für die Entsorgung?
Backsteine sind das älteste künstliche Baumaterial der Menschheitsgeschichte und lassen sich grundsätzlich den Keramiken zuordnen. Sie bestehen aus erdnahen, mineralischen Bestandteilen, die in eine Form gebracht und anschließend durch Erhitzung stabilisiert werden.
Zur Herstellung der Steine wird heutzutage tonhaltiger Lehm verwendet, der bei mindestens 900°C gebrannt werden muss, allerdings werden einfache Lehmziegel, die durch Trocknung in der Sonne entstehen, umgangssprachlich ebenfalls als Backsteine bezeichnet.
Traditionell wird zur Herstellung von Backsteinen roter Ton verwendet, daneben gibt es Variationen, bei denen der sogenannte „blaue Ton“ zum Einsatz kommt. Die als „Klinker“ bezeichneten Steine verfügen über einen deutlich höheren Silikat-Gehalt und werden bei Temperaturen von etwas 1200°C gebrannt.
Die stärkere Versinterung führt zu einer höheren Wetterbeständigkeit, so dass Klinker nicht verputzt werden müssen. Sie sind deshalb zur Gestaltung von Außenfassaden optimal geeignet und besitzen je nach Eisengehalt eine gelbe, rote oder braune Tönung.